Bei den Kämpfen im Grenzgebiet von Thailand und Kambodscha kamen Dutzende Menschen ums Leben, Hunderttausende flüchteten. Trotz einer verhandelten Waffenruhe kehren die Menschen mit Sorgen zurück.

Sie wissen noch nicht, ob sie der Waffenruhe wirklich trauen können - dennoch kommen erste Bewohner der umkämpften thailändisch-kambodschanischen Grenzregion nun zurück nach Hause und inspizieren, was davon noch übrig geblieben ist.

Die Thailänderin Koon Kantho hatte sich vor einigen Tagen noch in Sicherheit gebracht, als ein nahegelegenes Geschäft  ins kambodschanische Feuer geriet. Sie konnte gerade noch ihr Hab und Gut zusammen packen.

Jetzt sind von ihrem Haus nur noch Trümmer übrig, schildert sie der Nachrichtenagentur Reuters: "Es tut mir so Leid um mein Haus, ich weiß gar nicht, wie ich jetzt leben werde. Es ist nichts mehr übrig."

Grenzkrieg hinterlässt Zerstörung

Das Dach ist eingestürzt, die Fensterrahmen hängen schief in den Angeln, überall liegt Schutt herum. Die 68-Jährige kann es immer noch nicht fassen: "Ich hätte nie gedacht, dass ich so etwas mal erleben muss! Gott sei Dank sind wir geflohen. Wenn wir nicht geflohen wären, dann wären wir hier verendet."

Das Haus - es war einmal das Heim ihrer sechsköpfigen Familie. Nach dem kurzen Grenzkrieg zwischen Thailand und Kambodscha ist kaum noch etwas davon übrig.

"So richtig sicher fühle ich mich noch nicht"

In einem anderen thailändischen Ort wollen die zurückkehrenden Bewohner der Waffenruhe noch nicht so recht trauen. Jirayu Jindasri und seine Familie sind mit dem Auto heimgekehrt, tragen nun wieder ihre Habseligkeiten ins Haus. Auch der Hund grüßt sie nach einigen Tagen Abwesenheit.   

"So richtig sicher fühle ich mich noch nicht, es ist ja erst der erste Tag. Wenn es wieder los geht, müssen wir wieder weg", sagt Jindasri. Die Angst um sein Haus hat ihn in den vergangenen Tagen umgetrieben, bei ihm Zuhause sieht aber erstmal alles soweit gut aus.  

Rückkehrer in Kambodscha fürchten neue Kämpfe

Und auch in Kambodscha warten die zurückgelassenen Hunde schon sehnsüchtig auf ihre heimkehrenden Besitzer. Am zweiten Tag der Kämpfe sind Soklang Sareon, ihr Ehemann und ihr Vater aus ihrem kambodschanischen Dorf in ein provisorisches Lager geflohen, schildern sie der Nachrichtenagentur AP.

Die Angst vor weiteren Kämpfen - sie ist trotz Waffenruhe-Versprechen mit den Bewohnern heimgekehrt. "Ich habe wirklich Sorge, dass es in Zukunft wieder losgeht", sagt Sareon. Sie kenne das schon von früher, als sie jung war. "Aber ich will das jetzt wirklich nicht wieder erleben. Dieses provisorische Camp ist einfach nicht das gleiche wie unser Zuhause."

Waffenruhe hält bisher

Die Waffenruhe zwischen Thailand und Kambodscha scheint bis auf einige Verstöße weitgehend zu halten.

Zuletzt war auch der internationale Druck auf beide Staaten immer weiter gewachsen. Denn die Sorge vor einer größeren Eskalation des seit Jahrzehnten schwelenden Grenzkonflikts an der mehr als 800 Kilometer langen Grenze war groß.

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