Israel hat erneut Ziele im Jemen angegriffen, darunter zwei Kraftwerke. Der Beschuss ist eine Reaktion auf Angriffe der Huthi-Miliz. Dabei soll diese auch international geächtete Streumunition eingesetzt haben.

Die israelische Luftwaffe hat Angriffe gegen mutmaßliche Ziele der Huthi-Miliz im Jemen geflogen. Die Kraftwerke Assar und Hisas seien getroffen worden, teilte das israelische Militär mit. Dabei handele es sich um "eine bedeutende Stromversorgungsanlage für militärische Aktivitäten" der Huthi-Miliz. Ebenfalls ins Visier genommen worden sei eine militärische Anlage in einem Areal, in dem sich auch der Präsidentenpalast befindet.

Aus israelischen Militärkreisen verlautete weiter, dass bei dem Angriff mehr als zehn Kampfflugzeuge der Luftwaffe im Einsatz gewesen seien. Die Maschinen seien mehrmals in der Luft betankt worden. Die Ziele befanden sich demnach in Entfernungen von bis zu 2.000 Kilometern von der israelischen Grenze.

Jemen: Sechs Menschen getötet

Augenzeugen in Sanaa berichteten von heftigen Explosionen. Die beiden getroffenen Energieeinrichtungen beschrieben sie als Anlagen mit ziviler Funktion. Die von den Huthis betriebene Nachrichtenagentur Saba berichtete unter Berufung auf das Huthi-Gesundheitsministerium, dass bei den israelischen Angriffen sechs Menschen getötet und 86 weitere verletzt worden seien. 20 von ihnen seien in kritischem Zustand.

Der stellvertretende Chef des Huthi-Medienbüros, Nasruddin Amer, teilte mit, die Luftangriffe würden die Rebellen nicht abschrecken. Die Angriffe durch die Huthi würden fortgesetzt, schrieb er in den Sozialen Medien. Der israelische Premierminister Benjamin Netanjahu sagte in einer Fernsehansprache, die Rebellengruppe bezahle "einen hohen Preis für ihre Aggression".

Huthi-Miliz setzte wohl Streumunition ein

Das Militär begründete die Aktion mit Raketen- und Drohnenangriffen, welche die Huthi-Miliz in letzter Zeit gegen Israel gestartet hatte. Beim jüngsten Raketenangriff am Freitagabend habe die mit dem Iran verbündete Miliz wohl erstmals Streumunition eingesetzt, teilte das israelische Militär mit. Die israelische Luftabwehr hatte die Geschosse abgefangen.

Eine Untersuchung habe ergeben, dass die am Freitagabend abgefeuerte Rakete höchstwahrscheinlich verschiedene weitere Sprengkörper enthielt, die bei Einschlag explodieren sollten, teilte ein Repräsentant der Luftwaffe mit. "Dies ist das erste Mal, dass eine solche Rakete aus dem Jemen abgefeuert wird", sagte er. Es sei jedoch wichtig zu betonen, dass Israels Luftverteidigung in der Lage sei, Munition dieser Art abzuwehren.

Nach Angaben von Amnesty International hatte auch der Iran während des zwölftägigen Krieges mit Israel im Juni Streumunition gegen den jüdischen Staat eingesetzt und damit das humanitäre Völkerrecht verletzt.

Seit Beginn des Krieges zwischen Israel und der islamistischen Hamas im Gazastreifen im Oktober 2023 greifen die Huthi Israel immer wieder mit Raketen und Drohnen an - nach eigenen Angaben als Ausdruck ihrer Solidarität mit der Hamas. Israel greift im Gegenzug Ziele im Jemen an, die es nach eigenen Angaben in einem Zusammenhang mit den militärischen Aktivitäten der Huthi sieht.

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