In der Nacht sind erneut dutzende russische Drohnen und Raketen auf ukrainische Regionen gelenkt worden. Fünf Menschen wurden getötet, zahlreiche Haushalte blieben ohne Strom. Die massiven Angriffe versetzten die polnische Flugabwehr zeitweise in Alarmbereitschaft.

Russland hat die Ukraine in der Nacht erneut mit zahlreichen Drohnen und Marschflugkörpern angegriffen. Auch Flugzeuglenkbomben und Raketen wurden eingesetzt. Im gesamten Land herrschte Luftalarm. Mindestens fünf Menschen wurden getötet. Präsident Wolodymyr Selenskyj sprach auf der Plattform X von fast 500 Drohnen sowie 50 Raketen und Marschflugkörpern, die die russischen Streitkräfte abgefeuert hätten.

Die ersten Drohnenschwärme tauchten nach Angaben der ukrainischen Luftwaffe am Abend am Himmel über dem Osten und Süden des Landes auf. 73 der Kampfdrohnen konnten demnach abgeschossen werden. Danach folgte ein kombinierter Angriff mit Drohnen und Kampfflugzeugen auf die Großstadt Saporischschja. Dabei wurde eine Frau getötet, mindestens zehn weitere Menschen wurden verletzt, wie der Chef der Regionalregierung, Iwan Fedorow, auf Telegram mitteilte.

Tausende Menschen in Saporischschja ohne Strom

Er veröffentlichte offenbar vom Angriffsort stammende Fotos, die einen zerstörten mehrstöckigen Häuserblock und ein ausgebranntes Auto zeigten. Wegen des nächtlichen russischen Angriffs in Saporischschja seien knapp 70.000 Haushalte ohne Strom, fügte Fedorow an.

Auch die Westukraine wurde Ziel von Drohnen und Raketen. Ein Schwerpunkt dabei war offenbar die Stadt Lwiw. Hier wurden vier Menschen bei den Angriffen getötet und weitere zwei verletzt. Der Bürgermeister der Stadt, Andrij Sadowyj, sagte, die Flugabwehrsysteme seien im Dauereinsatz gewesen, um zunächst einen Drohnen- und dann einen russischen Raketenangriff abzuwehren. Teile der Stadt waren am Morgen ohne Strom, der öffentliche Nahverkehr funktionierte nur eingeschränkt. Sadowyj warnte auf dem Kurznachrichtendienst Telegram, es sei "gefährlich, auf die Straße zu gehen".

Seinen Angaben zufolge stand zudem eine Industrieanlage im Bereich der Stadt in Flammen. Bei dem Angriff auf den Industriepark Sparrow habe es keine Verletzten gegeben, so Sadowyj. Der Rathaus-Chef teilte mit, dass es auf dem Gelände kein einziges militärisches Ziel gegeben habe. Die Region nahe der Grenze zu Polen ist für die Ukraine wichtig für die Anlieferung westlicher Militärgüter.

Polnische Kampfjets in der Luft

Die Angriffe auf die Westukraine nahe der polnischen Grenze versetzten in der Nacht das NATO-Mitglied Polen am Morgen in Alarmbereitschaft. Polnische und verbündete Flugzeuge seien im polnischen Luftraum im Einsatz, teilte das Einsatzkommando der polnischen Streitkräfte auf der Plattform X mit. Zudem seien die bodengestützten Luftabwehrsysteme und die Radaraufklärung aktiviert worden, um den polnischen Luftraum zu sichern.

Es handele sich um vorbeugende Maßnahmen zur Sicherung des Luftraums und zum Schutz der Bevölkerung, hieß es. Es ist bereits seit vielen Monaten Routine, dass Polen während Luftangriffen auf den Westen der Ukraine vorsorglich Kampfjets aufsteigen lässt.

Die NATO-Staaten an der Ostflanke sind seit Längerem in erhöhter Alarmbereitschaft. Grund dafür ist unter anderem, dass Polen im September mutmaßlich russische Drohnen in seinem Luftraum abgeschossen hatte und Drohnensichtungen sowie Luftraumverletzungen unter anderem in Kopenhagen und München zu Störungen im europäischen Flugverkehr geführt hatten.

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