Trotz sinkender Todeszahlen bleibt Fentanyl eine der gefährlichsten Drogen der USA. Die Regierung von Präsident Trump setzt auf harte Strafen - doch das ist für die Eltern vieler Opfer nicht genug.

Vor wenigen Monaten hat Angela King ihren 20-jährigen Sohn Jack durch die Droge Fentanyl verloren. Jack hat Business an einer renommierten Uni studiert, im Football-Team gespielt. Nie wären King und ihr Mann auf die Idee gekommen, dass er Fentanyl nimmt, erzählen sie im US-Fernsehsender CBS. Fentanyl betreffe nur Menschen auf der Straße, dachten sie, Obdachlose oder Drogensüchtige. "Der Stoff ist so heimtückisch", sagt King. 

Fentanyl ist 50-mal stärker als Heroin und 100-mal stärker als Morphin. Schon die Größe eines Salzkorns kann tödlich sein.

Anne Milgram war von 2021 bis 2025 Leiterin der US-Drogenbekämpfungsbehörde DEA. In dieser Zeit hat sie immer wieder erfahren müssen, dass Fentanyl besonders von ganz jungen Menschen konsumiert wird: Jede Woche sterben daran 22 Teenager zwischen 14 und 18, sagt Milgram. Das sei praktisch eine Highschool-Klasse, die jede einzelne Woche Opfer der Droge werde.

Krise durch Schmerzmittel ausgelöst

Die Fentanyl-Krise begann mit verschreibungspflichtigen Schmerzmitteln wie Oxycontin, das ab 1996 aggressiv beworben wurde - angeblich mit geringem Suchtpotenzial. Was nicht stimmte: Millionen Menschen wurden abhängig, oft nach einer medizinischen Behandlung. Als die Rezepte ausliefen und die Patienten keinen Zugang mehr zu legalen Opioiden hatten, griffen viele zu billigeren illegalen Alternativen wie Heroin und später zu dem noch billigeren Fentanyl.

Die Droge wird - mit Vorprodukten aus China - meistens in Mexiko produziert und von dort in die USA geschmuggelt. Die Biden-Regierung hatte versucht, die Fentanyl-Schwemme durch mehr Grenzsicherung einzudämmen. Außerdem hat sie - zusammen mit Mexiko - die Drogenkartelle bekämpft. Weitere Ansätze waren mehr Aufklärung und Prävention. Dennoch stieg die Zahl der Fentanyl-Toten zunächst - auf 76.000 im Jahr 2023 - ging jedoch 2024 auf etwa 48.000 zurück.

Kursänderung unter Trump

Der neue US-Präsident Donald Trump verfolgt einen anderen Ansatz - insbesondere eine deutlich härtere Linie gegen Mexiko. Schon im Januar hatte Trump acht lateinamerikanische Drogenkartelle als terroristische Vereinigung eingestuft und Mexiko mit Strafzöllen gedroht. Um die zu vermeiden, haben die mexikanischen Behörden zahlreiche Schwerkriminelle an die USA ausgeliefert.

Der HALT Fentanyl Act, der auch von etlichen Demokraten mit verabschiedet wurde, sieht außerdem höhere Mindeststrafen für den Fentanyl-Handel vor. Allerdings hat Trump auf der anderen Seite Geld für Therapieprogramme gestrichen. Ob die Zahl der Fentanyl-Toten durch Trumps harten Kurs sinkt, bleibt abzuwarten. Vorläufige Berechnungen zeigen zumindest keinen neuen Anstieg.  

Aufklärung an Schulen

Viele Eltern, deren Kinder an Fentanyl gestorben sind, begrüßen Trumps Politik grundsätzlich, finden sie aber zu einseitig. So auch Gregory Swan, Mitbegründer der Organisation "Fentanyl Fathers", also etwa "Väter von Fetanylopfern". 

Er setzt sich für mehr Aufklärung an den Schulen ein. Immer wieder mache er die Erfahrung, dass die Schulen glaubten, sie hätten kein Drogenproblem. Seine Mitarbeiter und er würden dann eine Karte zeigen, auf der die Drogenumschlagplätze rundum gezeigt werden. Das Ziel dabei: Die Kinder zu warnen, bevor sie das erste Mal mit Fentanyl in Berührung kommen. 

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