Situation in Gaza: Israel lässt nun wieder zu, dass Lastwagen mit Hilfsgütern in den Gazastreifen fahren. «Am Montag waren es 5 Lkw, am Dienstag 93 und am Mittwoch 100 Lastwagen», sag Jan-Christoph Kitzler, der für die ARD aus Tel Aviv berichtet. Doch: «Es finden noch Kämpfe statt, deshalb ist es schwierig, die Güter zu verteilen.» Es gebe Angriffe aus der Luft und am Boden. Nach früheren Angaben der UNO wären täglich 500 Lastwagen nötig, um die Versorgung der rund zwei Millionen Menschen zu garantieren.

«Sterile Zonen»: Israels Premierminister Netanjahu kündigte an, Israel werde «sterile Zonen» in Gaza einrichten, dies im Zusammenhang mit der geplanten Neuorganisation der Hilfe für die Bevölkerung. Unter «sterilen Zonen» seien Bereiche zu verstehen, die «komplett frei von der Hamas sein werden», so Netanjahu. In diesen Zonen sollen die Bewohnerinnen und Bewohner von Gaza umfassende humanitäre Hilfe erhalten, und zwar nicht von Hilfsorganisationen der UNO, sondern von US-Sicherheitsfirmen. Die Vereinten Nationen und weitere Hilfsorganisationen lehnen diese Pläne ab.

Verteilung nur im Süden: Israel beabsichtigt, die neuen Verteilzentren ausschliesslich im Süden Gazas einrichten zu lassen. «Netanjahu hat schon gesagt, dass die Menschen dann nicht mehr in den Norden zurückgelassen werden», sagt der ARD-Korrespondent.

Legende: Ein Begleitfahrzeug der Lastwagen mit Hilfsgütern für den Gazastreifen. Keystone/ABDEL KAREEM HANA

Netanjahus Kriegsziele: An einer Pressekonferenz am Mittwoch sagte der israelische Premier, eines von Israels Zielen sei die totale militärische Kontrolle des Gazastreifens. «Bis anhin war das Ziel, dass keine Gefahr mehr für Israel aus dem Gazastreifen ausgehen soll, nun setzt man offenbar auf die totale militärische Kontrolle», so der ARD-Journalist. Weiter sagte Netanjahu, dass ein dauerhafter Waffenstillstand nur möglich sei, wenn der sogenannte Trump-Plan umgesetzt werde. Nach dieser Idee von US-Präsident Donald Trump soll der Gazastreifen die Riviera des Nahen Ostens werden. Dazu sollten nach Trump massenhaft Menschen aus dem Gazastreifen ausreisen. «Das wäre dann eine ethnische Säuberung», sagt ARD-Korrespondent Kitzler.

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