Gleitschirmflieger in China auf über 8.000 Meter gesogen
Eigentlich wollte der Chinese nur einen Gleitschirm testen, doch daraus wurde ein gefährliches Manöver. Durch extremen Aufwind wurde er bis auf 8.589 Meter gesogen. Dass Freunde ein Video davon posteten, hat nun Folgen.
Ein Gleitschirmflieger ist im Nordwesten Chinas durch ein Wetterphänomen in Höhen mit extremen Minustemperaturen und wenig Sauerstoff geraten. Das geht laut chinesischen Medien aus dem Untersuchungsbericht des Luftsportverbands in der Provinz Gansu hervor.
Demnach wollte der Mann im Qilian-Gebirge einen gebrauchten Gleitschirm testen. Nach dem Start auf etwa 3.000 Meter Höhe wurde er nach eigenen Angaben von starkem Wind erfasst und rasch auf bis zu 8.589 Meter gesogen. Durch den rasanten Aufstieg geriet er in Bereiche, in denen der Sauerstoffgehalt der Luft so gering ist, dass ein längerer Aufenthalt dort lebensgefährlich ist. Er verlor laut den Angaben kurzzeitig das Bewusstsein.

Behörden werden durch Video aufmerksam
Als er wieder die Kontrolle über seinen Gleitschirm erlangt hatte, schaffte es der Chinese, seine Mitstreiter zu kontaktieren, die nicht in den Sog geraten waren, und zu landen, wie aus dem Bericht weiter hervorging.
Die Gruppe lud später ein Video in den sozialen Medien hoch, wodurch der Fall bekannt wurde und die Behörden zu ermitteln begannen. Darauf ist der Gleitschirmflieger vor einer Wolke zu sehen, überdeckt mit Eis. Das Video wurde auch vom chinesischen Staatsfernsehen verbreitet. Unabhängig überprüfen lässt es sich nicht. Auf den Bildern des Staatsfernsehens ist der Pilot in verschiedenen Szenen im Flug zu sehen - darunter auch die, in der er mit Eis bedeckt ist.
Sechsmonatiges Flugverbot - obwohl es ein Unfall war
"Wenn ich daran denke, habe ich immer noch Angst", sagte der Mann im chinesischen Fernsehen. Er wolle nun eine Zeit lang nicht mehr fliegen.
Das darf er für eine Weile auch nicht. Denn laut Verbandsangaben ist der Luftraum, in dem der Mann unterwegs war, für Gleitschirmflüge nicht zugelassen. Deshalb belegten ihn die Behörden mit einem sechsmonatigen Flugverbot, obwohl der Bericht auch klarstellte, dass ein Auftrieb durch Winde wie in diesem Fall ein Unfall und damit nicht illegal sei.
Ähnliche Fälle extrem selten
Das chinesische Staatsfernsehen entfernte in seinem Online-Bericht später das Original des Verbandsberichts ohne erkennbaren Grund. In der neuen Version war keine Rede mehr von den Strafen. Pausieren muss auch jener Mitstreiter, der Videos der Flüge ohne Genehmigung veröffentlicht hatte. In beiden Fällen begründete der Luftsportverband in Gansu, dass das Verhalten der beiden "negative Auswirkungen" gehabt habe, ohne weitere Details zu nennen.
Dass Gleitschirmflieger durch Thermik - ein Aufwind - in Höhen geraten können, die weit über ihrem Startpunkt liegen, ist Teil des Sports. Fälle, in denen Menschen in ähnliche Höhen geraten, wie jetzt der Chinese, sind aber äußert selten.
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