Touristen auf Hawaii sollen künftig eine Klimasteuer bezahlen. Damit sollen Projekte zum Naturschutz finanziert und der Klimawandel bekämpft werden. Hawaii ist der erste US-Bundesstaat, der eine solche Abgabe einführt.

Mit einer Klimasteuer für Touristen will Hawaii künftig Naturschutzprojekte finanzieren und so den Klimawandel bekämpfen. "Als Inselkette kann Hawaii nicht auf die nächste Katastrophe warten, bevor wir Maßnahmen ergreifen", erklärte der demokratische Gouverneur des US-Bundesstaats Hawaii, Josh Green, in einer Pressemitteilung.

Hawaii sei der erste US-Bundesstaat, der eine solche "Green Fee" für Klimafolgen einführe, hatte zuvor das Büro des Gouverneurs mitgeteilt. Green hatte das Gesetz vergangenen Dienstag unterzeichnet. Es soll Geld für Maßnahmen gegen Küstenerosion und Waldbrände einbringen - Schätzungen zufolge jährlich fast 100 Millionen US-Dollar, umgerechnet rund 88 Millionen Euro.

Die Steuer sei auch eine Reaktion auf die katastrophalen Waldbrände 2023 auf der hawaiianischen Insel Maui. Die Feuer zerstörten Teile der Insel, mehr als 100 Menschen kamen ums Leben. Der Küstenort Lahaina im Westen Mauis brannte fast völlig ab. Hawaii müsse laut Gouverneur mehr Brandschutzschneisen schlagen und seitdem einen Brandschutzbeauftragten bezahlen.

Forscherinnen und Forscher warnen, dass der Klimawandel solche extremen Ereignisse - beispielsweise Brände, Stürme oder Überschwemmungen wahrscheinlicher mache.

Neue Steuer auch für Kreuzfahrtreisende

Die neue Klimasteuer entspricht laut Tageszeitung "US Today" einer Erhöhung von 0,75 Prozent auf eine bereits existierende Steuer für Reisende, die vom 1. Januar 2026 an in Hotels oder Ferienwohnungen auf Hawaii übernachten. Bei einem Übernachtungspreis von 300 US-Dollar (umgerechnet etwa 264 Euro) pro Nacht wären laut Zeitung 2,25 US-Dollar (umgerechnet knapp 2 Euro) zusätzlich pro Nacht fällig. Erstmals sollen ab Juli 2026 auch Übernachtungen auf Kreuzfahrtschiffen mit 11 Prozent besteuert werden. Sie wird anteilig für die Anzahl der Tage berechnet, die die Schiffe in hawaiianischen Häfen liegen.

Die Steuerlast für Hawaii-Besucherinnen und -Besucher käme mit der neuen Abgabe damit laut Sender "Hawaii News Now" auf insgesamt etwa 19 Prozent. Damit gehöre sie zu den höchsten in den USA. Deshalb befürchten Hoteliers negative Auswirkungen auf den Tourismus.

"Ich mache mir große Sorgen, dass es für die Menschen, die nach Hawaii kommen, zu teuer wird", zitierte der Sender den Präsidenten des Hotelverbandes Hawaii Hotel Alliance, Jerry Gibson. Dennoch unterstützen auch Hotels der Insel den Gesetzentwurf mit der Begründung, er werde das Besuchserlebnis dort verbessern.

Wirtschaftswissenschaftler Carl Bonham von der University of Hawaii sagte "Hawaii News Now": "Eine kleine Änderung der Steuer auf Ihre Unterkunft ist wahrscheinlich nicht genug, um sie dazu zu bringen, Hawaii als Reiseziel zu wechseln." Sie könne aber dazu führen, dass Touristen und Touristinnen weniger Geld für Restaurants oder Ausflüge ausgeben.

Laut hawaiianischer Tourismusbehörde besuchten 2023 insgesamt rund zehn Millionen Gäste die Inselkette.

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