Der ukrainische Geheimdienst SBU hat bestätigt, einen Anschlag auf die für Russland strategisch wichtige Krim-Bücke verübt zu haben. Die Straßen- und Eisenbahnverbindung wurde seit Beginn des Krieges bereits zwei Mal angegriffen.

Zwei Tage nach den Angriffen auf Stützpunkte für russische Langstreckenbomber hat die Ukraine nach eigenen Angaben erneut ein strategisch wichtiges Ziel des Kriegsgegners getroffen. Der ukrainische Geheimdienst SBU teilte mit, die für den Nachschub der russischen Truppen wichtige Krim-Brücke mit Sprengstoff beschädigt zu haben.

Die 19 Kilometer lange Brücke über die Meerenge von Kertsch ist die einzige direkte Verbindung zwischen Russland und der 2014 von Moskau annektierten Halbinsel Krim.

1.100 Kilogramm "TNT-Äquivalent-Sprengstoff" seien am Dienstagmorgen um 4:44 Uhr unter Wasser an einem der Pfeiler der Brücke gezündet worden, teilte der SBU mit. Er veröffentlichte ein Video, das die Explosion neben einem der vielen Stützpfeiler der Brücke zeigen soll.

Dritter Anschlag auf Brücke seit 2022

Die Nachrichtenagentur Reuters konnte den Ort anhand der Struktur und der tragenden Elemente der Brücke bestätigen, die mit Satellitenbildern der Gegend übereinstimmten. Nach Einschätzung der Nachrichtenagentur dpa lässt sich aber nicht erkennen, ob der Pfeiler tatsächlich beschädigt wurde.

"Wir haben die Krim-Brücke bereits zweimal getroffen, 2022 und 2023. Heute haben wir diese Tradition unter Wasser fortgesetzt", teilte der SBU mit. Faktisch sei die Brücke einsturzgefährdet. Die Behörde betonte, dass bei der Explosion keine Zivilisten zu Schaden gekommen seien. Der Anschlag sei über mehrere Monate hinweg vorbereitet worden.

Russische Militärblogger sprechen von einer "Seedrohne"

Russische Behörden meldeten, der Straßenverkehr auf der Brücke, die Russland mit der annektierten ukrainischen Halbinsel Krim verbindet, sei vorläufig unterbrochen worden. Russische Militärblogger erklärten, der Angriff sei erfolglos gewesen, und spekulierten, es sei eine Seedrohne eingesetzt worden.

Die Brücke ist ein Vorzeigeprojekt des russischen Präsidenten Wladimir Putin. Sie besteht aus einer Fahrbahn und einer separaten Eisenbahnstrecke, die beide auf Betonpfählen ruhen und an der Stelle, an der die Schiffe zwischen dem Schwarzen Meer und dem kleineren Asowschen Meer hin- und herfahren, einer breiteren, von Stahlbögen getragenen Spannweite weichen.

Zweiter spektakulärer Angriff innerhalb weniger Tage

Am Sonntag war der Ukraine ein spektakulärer Angriff auf russische Langstreckenbomber Tausende Kilometer von der ukrainischen Landesgrenze entfernt gelungen. Dabei sollen in Containern versteckte Drohnen in die Nähe mehrerer Flugplätze gebracht worden sein, die dann zu einem koordinierten Angriff starteten. Nach ukrainischen Angaben wurden über 40 Maschinen zerstört, darunter auch schwer zu ersetzende strategische Bomber.

Auch auf Eisenbahn- und Autobahnbrücken wurden am Wochenende Sabotageakte verübt, bei denen nach russischen Angaben mindestens sieben Menschen starben. Im Zusammenhang mit diesen Angriffen warf Russlands staatliches Ermittlungskomitee der Ukraine Terrorismus vor.

Konfliktparteien als Quelle Angaben zu Kriegsverlauf, Beschuss und Opfern durch offizielle Stellen der russischen und der ukrainischen Konfliktparteien können in der aktuellen Lage nicht unmittelbar von unabhängiger Stelle überprüft werden.

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