US-Präsident Trump will ein Einreiseverbot für Ausländer, die in Harvard studieren wollen. Die Elite-Universität wehrt sich dagegen juristisch und kann nun für sich einen ersten Erfolg verbuchen.

Eine US-Richterin hat den von Präsident Donald Trump angekündigten Einreisestopp für fast alle ausländischen Staatsangehörigen, die an der Elite-Universität Harvard studieren wollen, vorerst blockiert. Bis zu einer Anhörung vor Gericht sollen die bislang geltenden Regeln aufrechterhalten werden, hieß es in ihrer Begründung.

Die Universität hatte zuvor eine bereits eingereichte Klage gegen Schritte der US-Regierung gegen die Universität mit den jüngst angekündigten Einreisebeschränkungen erweitert. Trump hatte verkündet, dass der geplante Einreisestopp zunächst für sechs Monate gelten solle.

"Konzertierte und eskalierende Vergeltungskampagne"

In der überarbeiteten Klageschrift warf Harvard der Trump-Regierung eine "konzertierte und eskalierende Vergeltungskampagne" vor. Harvard solle dafür bestraft werden, dass die Universität sich einer Kontrolle ihrer Leitung, ihrer Lehrpläne und der "Ideologie" ihrer Dozenten und Studenten durch die Regierung verweigere. "Das ist nicht der erste Versuch der Regierung, Harvard von seinen internationalen Studenten abzuschneiden", erklärte die Universität weiter.

Harvard wies zudem die Argumentation Trumps zurück, dass die Einreise von ausländischen Staatsangehörigen, die an der Uni studieren wollen, "schädlich für die Interessen der Vereinigten Staaten" sei. Denn dieselben Personen dürften Trumps Ankündigung zufolge nach wie vor einreisen, solange sie nicht in Harvard studieren wollten. Trumps Ankündigung ziele also lediglich darauf ab, sein bekanntes Vorhaben durchzusetzen, das bereits juristisch angefochten werde.

Die Universität wehrt sich seit knapp zwei Wochen gegen den von der US-Regierung anvisierten Ausschluss ausländischer Studierender. Eine US-Bundesrichterin stoppte dieses Vorhaben zuletzt, nachdem Harvard vor ihrem Gericht Klage eingereicht hatte. Ihre Entscheidung ist allerdings noch kein endgültiges Urteil.

Bundeszuschüsse in Milliardenhöhe gestrichen

Die Trump-Regierung geht seit Monaten gegen Harvard vor. Der US-Präsident nannte die Universität dabei eine "antisemitische, linksextreme Institution". Er begründete dies unter anderem mit pro-palästinensischen Demonstrationen auf dem Campus seit Beginn des Gaza-Krieges am 7. Oktober 2023. Die Regierung hat deshalb Bundeszuschüsse in Milliardenhöhe gestrichen - und plant nach eigenen Angaben die Kürzung aller verbleibenden Bundesmittel.

Anders als weitere Elite-Universitäten in den USA, gegen die die Trump-Administration ähnlich agiert, wehrt sich die Leitung von Harvard wiederholt gegen das Vorgehen der US-Regierung. Mitte April weigerte sie sich, Diversitätsprogramme wie von der Regierung gefordert abzuschaffen und seine Studentinnen und Studenten zu durchleuchten.

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