Was zur Bluttat an der Grazer Schule bekannt ist
Das ist passiert: Eine Bluttat an einer Schule in Graz erschüttert Österreich. An einem Gymnasium in der zweitgrössten Stadt des Landes hat am Vormittag ein Mann um sich geschossen und mehrere Menschen tödlich verwundet.
Das sind die Opfer: Am Gymnasium in Graz sind nach Angaben der Polizei zehn Menschen ums Leben gekommen – darunter Schüler, Lehrpersonen und der Täter. Laut Innenminister Gerhard Karner sind zudem zwölf Menschen teils schwer verletzt worden. Sechs der neun Getöteten waren laut Karner weiblich, drei männlich. Der Täter habe Suizid begangen. ORF hatte zuvor von rund 30 Verletzten berichtet. Bei der Schule handelt es sich um ein Bundes-Oberstufenrealgymnasium. An solchen Schulen sind die Schülerinnen und Schüler in der Regel mindestens 14 Jahre alt.
So ist die Lage in Graz: Es gebe keine weitere Gefahr, hiess es am Mittag von der Polizei. Man gehe von einem Einzeltäter aus, der sich selbst getötet habe. Die Schule sei in einem der grössten Rettungseinsätze des Bundeslandes Steiermark evakuiert worden. Die Eltern und die unverletzten Schüler sind in umliegenden Hallen untergebracht und werden von Kriseninterventionsteams betreut.
Was zum Täter bekannt ist: Beim Täter handelte es sich um einen 21-Jährigen, wie die Behörden an einer Medienkonferenz bestätigten. Er habe die verwendeten Waffen – eine Lang- und eine Kurzwaffe – legal besessen. Der Mann aus dem Raum Graz sei ein ehemaliger Schüler des Gymnasiums gewesen, der aber keinen Abschluss gemacht habe und bislang nicht polizeibekannt war, sagte Innenminister Gerhard Karner.
Motiv und Tatablauf unklar: Tatablauf und mögliches Motiv seien Gegenstand von Ermittlungen, betonte Karner vor den Medien. Nach Informationen der «Kronen Zeitung» soll sich der Täter als Mobbingopfer gesehen und in zwei Klassen das Feuer eröffnet haben. Danach sei er tot auf einer Schultoilette gefunden worden. Diese Angaben sind bislang nicht von offizieller Seite bestätigt.
Die Reaktionen: Die Tat löst landesweit Entsetzen aus. Der österreichische Bundespräsident Alexander Van der Bellen schreibt auf X von einem «Horror, der nicht in Worte zu fassen ist». «Was heute in einer Schule in Graz passiert ist, trifft unser Land mitten ins Herz. Es waren Jugendliche, die ihr ganzes Leben vor sich hatten.» Auch Bundeskanzler Christian Stocker zeigte sich auf X tief betroffen von der «nationalen Tragödie»: «Es gibt keine Worte für den Schmerz und die Trauer, die wir alle – ganz Österreich – gerade fühlen.»
Dreitägige Staatstrauer: Die Bundesrepublik will der Opfer mit einer dreitägigen Staatstrauer gedenken. Bundeskanzler Stocker verkündete dies am Nachmittag vor den Medien und kündigte zudem für Donnerstagmorgen landesweit eine Trauerminute an. Die Flaggen an Präsidentschaftskanzlei und Bundeskanzleramt sowie an anderen offiziellen Gebäuden werden auf halbmast gesetzt.
Eines der schlimmsten Attentate in Österreich: Die Attacke in Graz ist eine der grössten Bluttaten der jüngeren Landesgeschichte – und weckt düstere Erinnerungen. So listet ORF eine Auswahl an Schusswaffenangriffen an österreichischen Schulen auf. 2018 wurde in Mistelbach ein 19-Jähriger von einem anderen Jugendlichen angeschossen, 2012 wurde in St. Pölten ein Schüler von seinem Vater erschossen. Zu einem weiteren Schulattentat kam es 1997, als ein 15-Jähriger in Zöbern seine Lehrerin tötete und eine weitere schwer verletzte.
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