Blackbox von Unglücksmaschine gefunden – viele offene Fragen
Der Tag danach: Nach dem verheerenden Flugzeugabsturz in Indien läuft die Suche nach der Ursache für das Unglück. Einer von zwei Flugschreibern der Maschine wurde laut Polizeiangaben inzwischen gefunden. Diese sind sehr wichtig für die Ursachenforschung. Derzeit gebe es viele Spekulationen, aber kaum belastbare Informationen, berichtet SRF-Korrespondentin Maren Peters aus Mumbai.

Der Absturz: Die Maschine der Gesellschaft Air India war am Donnerstag kurz nach dem Start in ein Wohngebiet nahe dem Flughafen der Grossstadt Ahmedabad gestürzt. Die Boeing 787-8 war auf dem Weg nach London. Unbestätigten Berichten zufolge kam kurz vor dem Unglück ein Mayday-Ruf aus dem Cockpit. Die britische Flugunfallbehörde AAIB kündigte an, ein eigenes Team nach Indien zu schicken, um die dortigen Ermittlungen zu unterstützen. Auch der Flugzeughersteller Boeing will bei den Ermittlungen helfen.
Die traurige Bilanz: Bei dem Unglück kamen 241 Menschen an Bord ums Leben, wie die Fluggesellschaft Air India mitteilt. Unter den Passagieren befanden sich 169 indische Staatsangehörige, 53 Briten, 7 portugiesische Staatsbürger und 1 Kanadier. CEO Campbell Wilson drückte in einem Statement seine tiefe Trauer aus:
Ein Passagier habe das Unglück überlebt und werde in einem Spital behandelt, teilte Air India mit. Der Mann sass auf dem Platz 11A und entkam Medienberichten zufolge durch einen Notausgang. Indiens Premierminister Narenda Modi sprach bei seinem Besuch in Ahmedabad mit dem Briten indischer Herkunft.
Opfer auch in Wohngebiet: Wie viele Menschen bei dem Absturz der Maschine in ein Wohngebiet am Boden getötet wurden, war zunächst unklar. Insgesamt seien mindestens 265 Menschen getötet worden, berichtete die indische Nachrichtenagentur PTI unter Berufung auf die stellvertretende Polizeichefin von Ahmedabad.
Das Flugzeug traf offenbar ein Wohnheim für angehende Mediziner. Auf Videos war zu sehen, dass Teile des Flugzeugs das Gebäude durchbrachen. Trümmer lagen neben einem Essbereich mit stehen gebliebenen Tellern. Der indische Sender NDTV berichtete, mindestens fünf Medizinstudenten seien ums Leben gekommen, als ein Teil oder Teile der Unglücksmaschine auf ihre Unterkunft gefallen seien.

Das ist über die Airline bekannt: Laut Luftfahrtexperte Heinrich Grossbongardt ist die Auswertung der Daten des Flugschreibers entscheidend für die Aufklärung des Unglücks. Derzeit sei es für eine Einschätzung noch zu früh. «Eine Erklärung könnte zum Beispiel sein, dass die Startklappen nicht richtig ausgefahren sind», sagte Grossbongardt in der ARD-Tagesschau. «Aber man kann im Augenblick wirklich nur spekulieren.»

Der letzte Absturz einer Passagiermaschine in Indien – damals mit 21 Toten – liegt fünf Jahre zurück. Auch damals handelte es sich um einen Air-India-Flug. «Die Airline war damals allerdings noch in staatlicher Hand und hatte einen sehr schlechten Ruf», sagt SRF-Korrespondentin Peters. «Seit der Übernahme durch den Tata-Konzern ist das Unternehmen aber stetig modernisiert worden, unter anderem durch den Kauf vieler neuer Flugzeuge.
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