Angst, Hoffnungslosigkeit und Hamsterkäufe
Israel fliegt weiter schwere Angriffe auf den Iran, auch auf die Hauptstadt Teheran. In der iranischen Bevölkerung wächst daher die Angst - auch wegen der zunehmend scharfen Drohungen beider Seiten.
Es ist der zweite Tag der israelischen Angriffe auf den Iran. Mehr als 150 Ziele nahm Israel nach eigenen Angaben ins Visier - sie wurden mit Hunderten von Geschossen attackiert. Auch ein Wohnkomplex in der iranischen Hauptstadt Teheran wurde getroffen.
Bilder im iranischen Staatsfernsehen zeigen eine Reporterin vor einem zerstörten Gebäude. Etwa 60 Menschen sollen hier ums Leben gekommen sein, darunter auch 20 Kinder, erzählt sie. Ein Bagger gräbt den Schutt zusammen, die Reporterin hält Fotos der Opfer in die Kamera, die sie in den Trümmern findet.
Konfliktparteien als Quelle Angaben zu Kriegsverlauf, Beschuss und Opfern durch Konfliktparteien können in der aktuellen Lage zum Teil nicht unmittelbar von unabhängiger Stelle überprüft werden.Bevölkerung ist besorgt und verunsichert
Seit Beginn der israelischen Angriffe kommt der Iran nicht zur Ruhe. Insgesamt wurden durch die israelische Angriffswelle in der Provinz Teheran 320 Menschen verletzt. Dass längst nicht mehr nur militärische Stützpunkte und Atomanlagen attackiert werden, besorgt die Menschen im Land.
Das beobachtet auch Bijan, der Besitzer einer Autowaschanlage aus der Provinz Mazandaran am Kaspischen Meer: "Die Umstände hier scheinen voller Angst und in der Schwebe zu sein. Wegen des Feiertages heute und dem Wochenende sind viele aus der Hauptstadt hierher geeilt - wegen der chaotischen Situation in Teheran", erzählt er.
Am zweiten Tag der israelischen Angriffe beobachtet der 68-Jährige lange Schlangen an den Tankstellen - aus Angst, Irans Raffinerien könnten angegriffen werden. Zahlreiche stehen vor Bäckereien an, um sich mit Vorräten einzudecken. "Die Menschen sind besorgt und haben keine Ahnung, was als Nächstes passieren wird. Wir müssen abwarten, um in den kommenden Tagen die Auswirkungen des Konfliktes zu sehen", so Bijan.
Angriffe auf zivile Gebäude nehmen zu
Und der Konflikt zwischen den beiden Ländern scheint nicht zur Ruhe zu kommen. Auch heute griff das israelische Militär weitere Ziele im Iran an - vermehrt geraten offenbar zivile Gebäude unter Beschuss. Eine große, schwarze Rauchsäule zeigt den Angriff auf ein ehemaliges Automobilwerk in der Provinz Lorestan im Westen des Landes. Auch über dem Hauptstadt-Flughafen Mehrabad sind Feuer und Rauch zu sehen.
Der Iran holt unterdessen weiter zum Gegenschlag aus, auch am Morgen gab es zahlreiche Vergeltungsangriffe auf Tel Aviv. Und mit jedem dieser Anschläge wächst die Angst in der iranischen Bevölkerung. "Meine einzige Sorge ist das Schicksal meiner drei kleinen Kinder. Ich mache mir Sorgen, ob die Raketen aus Israel uns treffen oder nicht", erzählt der 36-jährige Reza.
Israel verschärft Attacken - die Hoffnungslosigkeit wächst
Der Ton Israels wird schärfer: Wenn der Iran weiter Raketen abfeuere, werde Teheran brennen, drohte Verteidigungsminister Israel Katz. Die Menschen in Teheran müssten teuer für die Angriffe bezahlen, die israelische Zivilisten zu erleiden hätten.
Er sei zu müde und zu erschöpft, erzählt Ali aus Teheran. Es mache keinen Unterschied für ihn, ob ihn eine israelische Rakete treffe oder nicht. Denn: "Ich bin so hoffnungslos in meinem Leben, dass es mir egal ist, ob ich lebe oder tot bin, ob der Krieg ausbricht oder nicht, ich glaube nicht, dass es irgendeine Veränderung in unserem Leben geben wird."
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