Bundesregierung plant weitere Sonderflüge
Der Luftraum über Israel ist wegen des Krieges mit dem Iran geschlossen. Tausende Deutsche sitzen fest. Sie können nun über die jordanische Hauptstadt Amman per Sonderflug ausreisen.
Die Bundesregierung will für die in Israel festsitzenden Deutschen weitere Sonderflüge aus dem benachbarten Jordanien organisieren. Das sagte ein Sprecher des Auswärtigen Amtes. Ein erster Flug soll demnach heute rund 200 Menschen zurück nach Frankfurt bringen. Ein weiterer Flug sei für Donnerstag geplant. Die Flüge werden fortgesetzt, "wenn die Lage es weiter zulässt und der Bedarf da ist".
Der Sprecher betonte: "Das ist keine Rückholaktion oder auch keine Evakuierung." Es seien "kommerzielle Sonderflüge", weil Ausreisemöglichkeiten der Fluggesellschaften nicht ausreichten.
Die Lage in der Region sei angespannt und hochvolatil, sagte der Sprecher. "Die Militäroperationen der Israelis im Iran gehen weiter, genauso auch iranischer Beschuss auf Israel. Insofern ist auch der Luftraum über diesen beiden Ländern weiter geschlossen und es gibt keine Ausreisemöglichkeiten per Flugzeug", sagte er. Da es auch für das Seegebiet vor Israel eine Gefahrenmeldung gibt, kann eine Ausreise über den Hafen von Haifa derzeit nicht ermöglicht werden.
Anreise nach Jordanien muss selbst organisiert werden
Ein Platz in einem Sonderflug kostet 300 Euro. Die Anreise nach Jordanien müssen die Menschen selbst organisieren. In den sozialen Medien berichteten mehrere Deutsche von stundenlangen beschwerlichen Fahrten nach Jordanien mit Taxis oder auf solche Überfahrten spezialisierten Reiseagenturen zu hohen Preisen. An den Grenzübergängen kommt es zu teils langen Wartezeiten. Auf der jordanischen Seite angekommen muss erneut eine Möglichkeit des Transports zum Flughafen in Amman organisiert werden. Auf der Krisenvorsorgeliste Elefand sind derzeit mehr als 4.000 Deutsche registriert, die angeben, sich in Israel aufzuhalten.
Im Iran befinden sich laut dieser Liste 1.000 Deutsche. Ihre Ausreise ist noch schwieriger. Auch dort ist der Luftraum geschlossen. Kommerzielle Ausreisemöglichkeiten auf dem Luftweg stünden dort nicht zur Verfügung, sagte der Außenamtssprecher. Eine Ausreise auf dem Landweg sei aber möglich, die Grenzen zu Nachbarstaaten wie Armenien und der Türkei seien zum Teil geöffnet. Das Auswärtige Amt berate ausreisewillige Deutsche im Iran über die bestehenden Möglichkeiten.
Andere Länder organisieren Konvois nach Amman
Anders als Deutschland organisiert etwa Polen für seine Landsleute einen Konvoi von Israel nach Jordanien. Auch Litauen besorgte für seine Staatsbürger sowie Menschen aus Estland und Lettland Busse, die die Gestrandeten von Tel Aviv ins Nachbarland brachten.
Das Auswärtige Amt hat sich gegen organisierte Fahrten entschieden und verweist darauf, dass dies zusätzliche Gefahren schaffen könne. Der erste Rat an die Betroffenen vor Ort sei es, den Sicherheitshinweisen der israelischen Behörden Folge zu leisten. "Und die bringen auch immer wieder zum Ausdruck, dass sie im Grunde im Moment vor Überlandfahrten und Menschenansammlungen abraten", sagte der Sprecher.
Die Grünen-Außenpolitikerin Luise Amtsberg erwartet von der Bundesregierung mehr Unterstützung für Deutsche, die wegen des Krieges Israel oder den Iran verlassen wollen. Außerdem müsse das Parlament besser über die Situation und mögliche Handlungsoptionen informiert werden, sagte sie der Nachrichtenagentur dpa. Die Bundesregierung müsse "alle sicheren Wege, ob zu Land, Luft oder zu See prüfen".
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