Hilfe für mehr als zwei Millionen Flüchtlinge
Die deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit hat auch 2024 zusammen mit internationalen Partnern Millionen Menschen weltweit geholfen. Der Entwicklungshilfe-Dachverband warnt vor Kürzungen.
Millionen Menschen weltweit haben im vergangenen Jahr von deutscher Entwicklungshilfe profitiert. Die Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) hat nach eigenen Angaben gemeinsam mit Partnern 2,2 Millionen Geflüchteten und in deren eigenem Land Vertriebenen geholfen. Zudem wurden fünf Millionen Bewohner aufnehmender Gemeinden unterstützt.
Nach dem in Berlin vorgestellten Jahresbericht konnten 2,5 Millionen Menschen ihr Einkommen verbessern und 15,1 Millionen haben einen Zugang oder einen besseren Zugang zu moderner Energieversorgung bekommen.
Entwicklungshilfe nutzt auch Deutschland
Die Unterstützung ärmerer Länder sei für Deutschland als einem der reichsten Länder der Erde eine Frage der Solidarität, sagte der GIZ-Aufsichtsratsvorsitzende Niels Annen (SPD), der auch Staatssekretär im Entwicklungsministerium ist.
Sie nutze aber auch der Bundesrepublik, etwa wenn es um die Gewinnung von Fachkräften gehe, um Handel und Energieversorgung oder um politische Unterstützung für deutsche Initiativen bei den Vereinten Nationen.
Knapp vier Milliarden Euro im Jahr 2024
Das Geschäftsvolumen der GIZ lag im vergangenen Jahr bei knapp vier Milliarden Euro (3,968 Milliarden) und damit auf dem Niveau des Vorjahres. Hauptauftraggeber war mit 3,2 Milliarden Euro das Bundesentwicklungsministerium.
Das Bundesunternehmen arbeitet aber auch für die Europäische Union, andere Regierungen, internationale Institutionen, Stiftungen und Unternehmen. 695 Millionen Euro erhielt die GIZ über Kofinanzierungen, also in Form von Geld, das Dritte wie die EU oder die Vereinten Nationen zur Unterstützung von GIZ-Projekten bereitstellen.
Insgesamt 24.530 Menschen aus 153 Nationen arbeiteten im vergangenen Jahr für die GIZ. Zwei Drittel von ihnen sind lokale Mitarbeiter in den rund 120 Einsatzländern.
Dachverband warnt vor Kürzungen
Auf die Wichtigkeit einer hinreichenden und stabilen Finanzierung entwicklungspolitischer Arbeit hat der Dachverband Entwicklungspolitik und Humanitäre Hilfe (VENRO) hingewiesen. "Als drittgrößte Volkswirtschaft der Welt kann und muss Deutschland hier Verantwortung übernehmen und darf seine Etats in diesen Bereichen nicht weiter kürzen", verlangte der VENRO-Vorstandsvorsitzende Michael Herbst in Berlin.
Hintergrund ist der geplante Kabinettsbeschluss über den Bundeshaushalt 2025, durch den VENRO weitere Kürzungen befürchtet. "Kriege, Klimawandel und politische Instabilität bedrohen die Lebensgrundlage vieler Menschen", mahnte Herbst. Mehr als 300 Millionen Menschen seien weltweit auf humanitäre Hilfe angewiesen, mehr als 100 Millionen seien auf der Flucht.
Gleichzeitig zögen sich aber immer mehr Geberländer aus der internationalen Entwicklungsfinanzierung zurück - etwa die USA. Der Dachverband verwies darauf, dass auch Deutschland im Vorjahr die internationale Zusage nicht erreicht habe, 0,7 Prozent des Bruttonationaleinkommens für Entwicklungshilfe zur Verfügung zu stellen. Tatsächlich seien es 2024 nur noch 0,66 Prozent gewesen, der niedrigste Stand seit 2020.
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