Deckel für Mietpreise und Gratis-Busse: Zohran Mamdani hat gute Chancen, Bürgermeister von New York zu werden - und will vieles anders machen. Für die Demokraten ist er auch landesweit von Bedeutung. Für Trump wäre er ein ideales Feindbild.

"Meine Freunde, wir haben es geschafft" - noch bevor alle Stimmen ausgezählt sind, erklärt sich Zohran Mamdani zum Sieger der Bürgermeister-Vorwahlen der Demokraten in New York City.

Einholen kann ihn keiner mehr, zu groß ist sein Vorsprung. Damit kann Mamdani sich sicher sein: Bei den im Herbst stattfindenden Bürgermeisterwahlen in New York City wird er wohl als Spitzenkandidat der Demokraten antreten.

Die Chancen für ihn, der nächste Bürgermeister von New York zu werden, stehen nicht schlecht. Traditionell gewinnt fast immer der Spitzenkandidat der Demokraten. Sein Sieg bei den Vorwahlen kommt aber überraschend. Der erst 33-Jährige hat noch nicht sehr viel politische Erfahrung.

Favorit Cuomo nur auf Platz 2

Renommierte Zeitungen wie die New York Times haben sogar davon abgeraten, ihn zu wählen. Stattdessen gaben sie eine Wahlempfehlung für Andrew Cuomo ab, den ehemaligen demokratischen Gouverneur des Bundesstaats New York, obwohl der im Jahr 2021 frühzeitig von seinem Amt zurücktrat. Verschiedene Frauen warfen ihm damals sexuelle Belästigung vor.

Jetzt ist klar: Cuomo ist nur auf Platz 2 gelandet und gratulierte seinem jungen Kontrahenten. "Heute Nacht ist seine Nacht, er hat es verdient, denn er hat gewonnen."

Kostenloser Nahverkehr und Mietpreisbremse

Mamdani ist kein gewöhnlicher demokratischer Kandidat. Er bezeichnet sich selbst als Sozialist. Im Wahlkampf wandte er sich vor allem an die Arbeiterklasse und junge Leute. Sein Hauptversprechen: Dass sich New Yorker das Leben in ihrer Stadt wieder leisten können.

"Wir haben gewonnen, weil sich die New Yorker für eine Stadt ausgesprochen haben, die sie sich leisten können", so Mamdani. Öffentliche Busse sollen kostenlos werden und Mieten nicht mehr steigen.

Prominente Unterstützung bei den Demokraten

Mit seiner Kampagne konnte Mamdani gerade in den sozialen Medien punkten und viele Fans für sich gewinnen. Der in Uganda geborene Sohn indischer Eltern wäre der erste muslimische Bürgermeister der Millionenmetropole an der Ostküste der USA.

Unterstützt wird er von den sehr linken Aushängeschildern der Demokratischen Partei: dem Senator Bernie Sanders und auch der Abgeordneten Alexandria Ocasio-Cortez.

Auch Skepsis innerhalb der eigenen Partei

Der Sieg des jungen Zohran Mamdani hat auch über die Stadtgrenzen von New York hinaus Bedeutung. Nach dem Wahlsieg von Donald Trump sucht die demokratische Partei landesweit eine neue Richtung, die Wählerinnen und Wähler überzeugen kann.

Und sie suche nach neuen Führungspersönlichkeiten, erklärt Rachel Scott, politische Korrespondentin bei ABC News: "Für die Fortschrittlichen bei den Demokraten ist das ein gutes Zeichen. Sie sehen Mamdani als ihren Kandidaten - mit einer sehr linken Agenda, die in New York Erfolg hatte."

Ältere Demokraten aus dem Establishment der Partei seien aber skeptisch, dass das auch landesweit funktionieren könne, etwa bei den Kongresswahlen und später bei den Präsidentschaftswahlen 2028, so Scott.

Mögliches neues Feindbild für Trump

Eines sei für Scott aber klar: Für die Republikaner wäre ein Sieg Mamdanis in New York ein Geschenk. Sie könnten den linken Jung-Politiker als Gesicht der demokratischen Partei insgesamt verkaufen und zum neuen Feindbild machen.

Angriffspunkte hätte US-Präsident Trump genug: Mamdani gilt als Unterstützer der Palästinenser, der immer wieder Israels Vorgehen im Gazastreifen kritisiert.

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