USA streichen Impfallianz Gavi die Mittel
Die globale Impfallianz Gavi ermöglicht Impfungen in armen Ländern. Bislang sind die USA einer der wichtigsten Geldgeber. Doch nun hat Gesundheitsminister Kennedy die Mittel gestrichen - und schwere Vorwürfe erhoben.
Die USA haben der internationalen Impfallianz Gavi die Unterstützung entzogen. Gesundheitsminister Robert F. Kennedy Jr. begründete den Schritt damit, dass die Organisation "die Wissenschaft ignoriert" und "das Vertrauen der Öffentlichkeit verloren" habe. Ein Video der Rede wurde Teilnehmerinnen und Teilnehmern eines Gavi-Treffens bereits am Mittwoch in Brüssel vorgespielt.
An Gavi sind unter anderem die Welthandelsorganisation (WHO), das Kinderhilfswerk der Vereinten Nationen UNICEF, die Gates-Stiftung und die Weltbank beteiligt. Die Impfallianz wurde im Jahr 2020 gegründet, ist für die Impfung von mehr als einer Milliarde Kinder aufgekommen und hat Schätzungen zufolge 18 Millionen Menschenleben gerettet.
Die USA sind seit langem einer der wichtigsten Unterstützer. Vor der Wiederwahl von Präsident Donald Trump hatte das Land der Initiative Mittel im Umfang von einer Milliarde Dollar bis zum Jahr 2030 versprochen.
US-Gesundheitsminister erhebt schwere Vorwürfe
Kennedy rief Gavi dazu auf, das öffentliche Vertrauen zurückzugewinnen, "und die acht Milliarden Dollar zu rechtfertigen, die Amerika seit 2001 bereitgestellt hat". Die Verantwortlichen müssten "die beste verfügbare Forschung" in Betracht ziehen, auch wenn sie etablierten Paradigmen widerspreche. Bis dies geschehe, könnten die USA nicht mehr zu Gavi beitragen, sagte Kennedy.
Der langjährige Impfskeptiker erklärte, er und Trump seien besorgt darüber, wie Gavi und die WHO mit Social-Media-Unternehmen in der Corona-Pandemie zusammengearbeitet hätten, um abweichende Meinungen zu unterdrücken und die freie Meinungsäußerung einzuschränken.
Gavi-Chefin zeigt sich enttäuscht
Gavi reagierte enttäuscht auf den Stopp der US-Unterstützung. "Es ist bedauerlich, aber wir hoffen auf eine positive Beziehung zu den Vereinigten Staaten", sagte Gavi-Chefin Sania Nishtar. Die Organisation sei nach der Geberkonferenz in Brüssel dennoch in einer "sehr guten Position".
Gavi sicherte sich bei der Veranstaltung insgesamt rund 7,7 Milliarden Euro. Die Zusagen sind damit niedriger als die rund 10,9 Milliarden Euro, die Gavi nach eigenen Angaben in den kommenden fünf Jahren benötigt, "um 500 Millionen Kinder vor vermeidbaren Krankheiten zu schützen". Die USA hatten bislang rund 13 Prozent des Gavi-Budgets finanziert.

Gavi-Chefin Sania Nishtar: "Wir hoffen auf eine positive Beziehung zu den Vereinigten Staaten."
Deutschland sagt 600 Millionen Euro zu
Deutschland sagte der Impfallianz 600 Millionen Euro für die kommenden fünf Jahre zu. "Auch wenn andere sich ins Nationale zurückziehen: Deutschland wird sich weiter engagieren, Menschen weltweit vor Krankheiten zu schützen", erklärte Bundesentwicklungsministerin Reem Alabali Radovan.
"Impfen ist der effizienteste Weg, Leben zu retten und weltweite Pandemien zu verhindern", betonte die SPD-Politikerin.
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