Waldbrände erreichen Stadtrand von Marseille
In Südfrankreich hat ein Waldbrand die Hafenstadt Marseille erreicht. Mehrere Wohnhäuser wurden beschädigt, der Flughafen der Großstadt geschlossen. Auch im Norden Spaniens wüten weiter heftige Feuer.
Heftige Waldbrände haben im Norden Spaniens und in Südfrankreich das öffentliche Leben teilweise lahmgelegt. In Südfrankreich erreichte ein Feuer den Rand der Hafenstadt Marseille. Die Präfektur rief einen Teil der Bevölkerung auf, Schutz in Häusern zu suchen und Fenster und Türen zu schließen.
Nach Angaben der Feuerwehr breitete sich der am Vormittag in dem benachbarten Ort Les Pennes-Mirabeau ausgebrochene Brand bereits über 700 Hektar aus, mindestens 20 Gebäude wurden beschädigt. Mehr als 700 Feuerwehrleute waren im Einsatz. Bürgermeister Benoît Payan rief die Einwohner von Marseille auf, die Straßen für die Rettungskräfte freizuhalten. In Sporthallen wurden für den Fall von Evakuierungen Notlager eingerichtet.
Flughafen und Autobahnen geschlossen
Der Flughafen von Marseille wurde wegen des Feuers geschlossen. Seit dem Mittag fänden keine Starts und Landungen mehr statt, sagte ein Sprecher des Flughafens Marseille-Provence. Einige Flüge seien zu anderen Regionalflughäfen umgeleitet worden. Der Verkehr auf einer Bahnlinie und mehreren Autobahnabschnitten in der Region musste ebenfalls zeitweise eingestellt werden.
Marseille ist mit fast 870.000 Menschen die zweitgrößte Stadt Frankreichs nach Paris. Im Großraum Aix-Marseille-Provence leben rund zwei Millionen Menschen.
Großbrand auch nahe Narbonne
Unterdessen kämpften rund 1.000 Feuerwehrleute weiter gegen einen am Montag im Bereich der südfranzösischen Stadt Narbonne ausgebrochenen großflächigen Brand, der immer wieder vom Wind angefacht wurde. 2.000 Hektar Fläche wurden bereits von den Flammen in Mitleidenschaft gezogen. Löschflugzeuge und Hubschrauber waren im Einsatz.
Die massive Hitzewelle seit Ende Juni hatte die Vegetation in großen Teilen Frankreichs stark ausgetrocknet. Nach Einschätzung von Wissenschaftlern nimmt die Zahl und Intensität von Hitzewellen und anderer extremer Wetterphänomene durch den menschengemachten Klimawandel zu.

Im Norden Spaniens sind die Naturbrände weiterhin nicht unter Kontrolle.
Brände in Nordspanien außer Kontrolle
Heftige Brände werden auch aus Spanien gemeldet. In der nordostspanischen Provinz Tarragona ist ein Feuer außer Kontrolle und zwang die Behörden, mehr als 18.000 Anwohner anzuweisen, in ihren Häusern zu bleiben. Große Teile Spaniens sind nach dem heißesten Juni seit Beginn der Wetteraufzeichnungen in hoher Alarmbereitschaft. Besonders dramatisch war die Lage in der spanischen Region Katalonien, wo das Feuer bereits fast 3.000 Hektar Vegetation zerstört hat. Mehrere Dutzend Menschen wurden in Sicherheit gebracht.
Starke Winde mit Böen von bis zu 90 Stundenkilometern und unwegsames Gelände erschwerten die Löscharbeiten, wie die Behörden mitteilten. Mehr als 300 Feuerwehrleute und eine Nothilfeeinheit des Militärs waren im Einsatz. Den Einsatzkräften gelang es nach eigenen Angaben, ein Übergreifen der Flammen auf den Fluss Ebro zu verhindern.
Nach Angaben des Europäischen Waldbrand-Informationssystems (EFFIS) war Spanien 2022 mit rund 500 Bränden und mehr als 300.000 Hektar verbrannter Fläche das am stärksten von Waldbränden betroffene Land in Europa. In diesem Jahr wurden bisher rund 21.000 Hektar Land durch Waldbrände zerstört.

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