Tote bei israelischem Angriff auf katholische Kirche
Die israelische Armee hat bei einem Angriff die einzige katholische Kirche in Gaza getroffen. Drei Menschen wurden getötet. Das israelische Militär kündigte Aufklärung an, der Papst forderte erneut eine Waffenruhe.
Ein israelischer Angriff hat die einzige katholische Kirche im Gazastreifen getroffen. Drei Menschen seien getötet und neun weitere verletzt worden, wie das Lateinische Patriarchat in Jerusalem mitteilte. Unter den Toten sind laut Caritas der 60 Jahre alte Hausmeister und eine 84-Jährige, die auf dem Kirchengelände psychosoziale Unterstützung erhalten habe. Zu dem dritten, später verstorbenen, Opfer gab es zunächst keine Angaben. Auch der Gemeindepriester sei verletzt worden.
Zeugen berichteten, die Kirche sei allem Anschein nach von einem Panzer beschossen worden. Der geschäftsführende Direktor des Al-Ahli-Krankenhauses, Fadel Naem, sagte, unter den Verletzten seien ein Kind mit Behinderung, zwei Frauen und ein älterer Mensch. In der Kirche seien Christen und Muslime untergebracht, unter ihnen Kinder mit Behinderungen. Insgesamt sollen in dem Gotteshaus rund 600 Vertriebene untergebracht gewesen sein.
Scharfe Kritik des Patriarchats
In der Stellungnahme des Lateinischen Patriarchats hieß es, die Menschen hätten in der Kirche einen Schutzraum gefunden, in dem sie hofften, wenigstens mit dem Leben davonzukommen, nachdem der Krieg ihnen bereits ihre Häuser, ihre Besitztümer und ihre Würde genommen habe. Das Patriarchat verurteile "den Angriff auf unschuldige Zivilisten und einen heiligen Ort aufs Schärfste". Zudem forderte das Patriarchat ein Ende des Krieges, "damit wir mit der langen Arbeit zur Wiederherstellung der Menschenwürde beginnen können".
Die israelische Armee kündigte eine Untersuchung an und erklärte ihr Bedauern für entstandene Schäden. Man unternehme "alle zumutbaren Anstrengungen, um Schäden an Zivilisten und zivilen Einrichtungen, einschließlich religiöser Stätten, zu vermeiden", heißt es in einer Mitteilung.
In einer Erklärung des Büros von Regierungschef Benjamin Netanjahu hieß es: "Wir teilen den Schmerz der Familien und der Gläubigen." Das Land bleibe dem Schutz heiliger Orte und dem Schutz von Zivilisten verpflichtet. Die Sprecherin des Weißen Hauses in Washington, Karoline Leavitt, erklärte kurz zuvor, US-Präsident Donald Trump habe Netanjahu wegen des Zwischenfalls angerufen. Netanjahu habe signalisiert, dass es ein "Fehler" der Israelis gewesen sei, die Kirche zu treffen, so Leavitt.
Papst fordert Waffenruhe
Papst Leo XIV. zeigte sich tief traurig über die Toten und Verletzten. In einem vom Vatikan veröffentlichten Telegramm rief er zum sofortigen Waffenstillstand auf. Er hoffe auf Dialog, Versöhnung und dauerhaften Frieden für die Region, so Leo XIV.
Die italienische Ministerpräsidentin Giorgia Meloni kritisierte den Beschuss. "Die Angriffe auf die Zivilbevölkerung, die Israel seit Monaten verübt, sind inakzeptabel", sagte sie. "Keine militärische Aktion kann eine solche Attitüde rechtfertigen."
In dem überwiegend von Muslimen bewohnten Gazastreifen leben nach Angaben des US-Außenministeriums nur etwa 1.000 Christen. Die meisten von ihnen gehören zur griechisch-orthodoxen Kirche.
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