Nachdem eine deutsche Backpackerin im australischen Outback lebend wiedergefunden wurde, meldet sie sich nun selbst zu Wort. Dabei schildert die 26-Jährige, wie sie sich in der Wildnis verirrt hat.

Wenige Tage nach ihrer Rettung aus der australischen Wildnis hat sich die deutsche Backpackerin Carolina Wilga bei ihren Helfern bedankt. Die 26-Jährige wurde zwölf Tage lang vermisst, bevor eine Passantin sie zufällig im Outback entdeckte. "Ich bin einfach unendlich dankbar, dass ich überlebt habe", zitierten australische Medien aus einer Mitteilung aus dem Krankenhaus in Perth, wo sie sich von dem Erlebten erholen soll.

Sie sei zudem überwältigt "von der Hilfsbereitschaft und Wärme, die mir hier begegnet sind". schrieb sie weiter. Sie sei sicher, dass es die Gedanken "all der Menschen waren, die an mich geglaubt, nach mir gesucht und für mich gehofft haben, die mir auch in meinen dunkelsten Augenblicken die Kraft gegeben haben, durchzuhalten". Dafür danke sie "aus tiefstem Herzen".

Sie hob dabei die Polizisten, Suchtrupps, das deutsche Konsulat, die Medizinerinnen und Mediziner sowie das "wundervolle Pflegepersonal" hervor, "das sich mit so viel Mitgefühl um mich gekümmert hat". Zudem dankte Wilga der Australierin Tania Henley, die sie an einem Pfad im Outback entdeckt und in ihrem Auto in den nächsten Ort mitgenommen hatte.

Unfall mitten im australischen Buschland

Das Fahrzeug der Backpackerin war im dichten Buschland des 3.097 Quadratkilometer großen Naturschutzgebietes "Karroun Hill Nature Reserve" entdeckt worden. Von der jungen Frau fehlte damals jede Spur.

Wilga erzählte nun erstmals, was genau passiert war: "Manche fragen sich vielleicht, warum ich mein Auto überhaupt verlassen habe, obwohl ich Wasser, Essen und Kleidung da hatte", schrieb sie. "Die Antwort lautet: Ich hatte die Kontrolle über das Auto verloren und war einen Abhang hinuntergerollt." Bei dem Unfall habe sie sich schwer am Kopf verletzt. "Infolge des Unfalls habe ich mein Auto völlig verwirrt verlassen und mich verirrt."

Eine Luftaufnahme von dem liegengebliebenen Auto.

Um zu überleben, trank Wilga in den folgenden elf Tagen laut der Polizei Regenwasser und Wasser aus Pfützen und übernachtete teilweise in Höhlen. Sie sei einerseits strömendem Regen und Minusgraden, andererseits der starken australischen Sonne ausgesetzt gewesen.

Auf Verschwinden folgt großangelegte Suchaktion

Das Verschwinden der Deutschen, die in einem Van unterwegs war, hatte eine riesige Suchaktion ausgelöst. Ihr Telefon war ausgeschaltet, was die Sorgen noch erhöhte, weil sie zuvor ihre Familie, die in Castrop-Rauxel in Nordrhein-Westfalen lebt, regelmäßig kontaktiert hatte. Wilgas Mutter hatte in sozialen Netzwerken dazu aufgerufen, die Suche der Polizei nach ihrer Tochter zu unterstützen.

Als Wilga gefunden wurde, war sie dehydriert, erschöpft und hungrig. Gleichzeitig kam sie den Behörden zufolge verhältnismäßig glimpflich davon: Sie hat trotz ihrer Odyssee laut Polizei lediglich Blessuren wie Sonnenbrand, zahlreiche Insektenstiche, Prellungen, Schnittwunden und eine Fußverletzung erlitten. Vor ihrem kurzzeitigen Verschwinden reiste Wilga bereits seit zwei Jahren durch Australien und hatte dies teilweise durch Arbeit in Minen finanziert.

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