FBI-Dokumente zu Martin Luther King veröffentlicht
Das FBI spionierte Martin Luther King jahrelang aus, um ihn diskreditieren zu können. Nun sind Hunderttausende Seiten aus den Akten der US-Bundespolizei veröffentlicht worden - gegen den Willen der Kinder des Bürgerrechtlers.
Das US-Justizministerium hat mehr als 240.000 Seiten an Dokumenten im Zusammenhang mit der Ermordung von Martin Luther King veröffentlicht. Darunter befinden sich auch Aufzeichnungen des FBI, das den Bürgerrechtler überwacht hatte, um den Friedensnobelpreisträger und seine Bürgerrechtsbewegung zu diskreditieren.
Kings Familie, einschließlich seiner beiden noch lebenden Kinder Martin III. und Bernice, wurde im Voraus über die Freigabe informiert und hatte ihre eigenen Teams, die die Unterlagen vor der Freigabe prüften. Die Familie hatte sich zuvor gegen die Veröffentlichung ausgesprochen. Auch die Southern Christian Leadership Conference, die King 1957 mitbegründete, war gegen die Freigabe.
Telefon abgehört, Hotelzimmer verwanzt
Aus bereits früher veröffentlichten Akten geht hervor, dass das FBI unter seinem damaligen Chef J. Edgar Hoover Kings Telefonleitungen abgehört, seine Hotelzimmer verwanzt und Informanten eingesetzt hatte, um Informationen gegen den Baptistenprediger zu erhalten. Kings Kinder kritisierten, ihr 1968 ermordeter Vater habe "unerbittlich im Visier einer invasiven, räuberischen und zutiefst beunruhigenden Desinformations- und Überwachungskampagne" gestanden, die das FBI orchestriert habe.
Ziel dieser Eingriffe in die Privatsphäre "war nicht nur die Überwachung, sondern auch die Diskreditierung, Demontage und Zerstörung von Dr. Kings Ruf und der amerikanischen Bürgerrechtsbewegung im Allgemeinen", erklärte die Familie.
In diesem historischen Kontext müssten die Akten bei aller öffentlichen Neugier betrachtet werden. "Wir bitten diejenigen, die sich mit der Veröffentlichung dieser Akten befassen, dies mit Einfühlungsvermögen, Zurückhaltung und Respekt für die anhaltende Trauer unserer Familie zu tun", fügten sie hinzu.
Suche nach neuen Informationen
Wissenschaftler, Geschichtsinteressierte und Journalisten warten gespannt darauf, die Überwachungsdokumente zu studieren, um neue Informationen über Kings Ermordung am 4. April 1968 in Memphis zu finden.
Den Mord gestand James Earl Ray, der dieses Bekenntnis später aber nicht wiederholte und bis zu seinem Tod 1998 seine Unschuld beteuerte. Kings Angehörige und andere haben in Frage gestellt, ob Ray allein gehandelt hat oder ob er überhaupt an dem Mord beteiligt war.
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