Frühere Sommerpause wegen Streit um Epstein-Akten
Der republikanische Chef des US-Repräsentantenhauses, Johnson, ergreift ungewöhnliche Mittel: Um den Streit über die Freigabe der Epstein-Akten abzukühlen, schickt er die Abgeordneten vorzeitig in die Sommerpause.
Der republikanische Chef des US-Repräsentantenhauses, Mike Johnson, schickt die Abgeordneten schon heute und nicht erst am Freitag in die Sommerpause, berichten unter anderem die New York Times und weitere Medien übereinstimmend. Hintergrund ist der sich hochschaukelnde Streit über die Offenlegung von Akten in der Affäre um den Sexualstraftäter Jeffrey Epstein.
Die Demokraten werfen Johnson vor, mit dieser Entscheidung eine Abstimmung zu einer Resolution zum Epstein-Fall auszubremsen. Darin wird vom Justizministerium die Freigabe von Dokumenten verlangt, darunter Ermittlungsunterlagen und Aufzeichnungen zu dem Fall. Johnson sprach hingegen von einem "politischen Spiel" der Demokraten. Schon in den vergangenen Tagen hatte der Epstein-Fall zu Kontroversen im Repräsentantenhaus geführt.
Trump und Justizministerin unter Druck
Für die Republikaner und Präsident US-Präsident Donald Trump ist die Situation heikel. Denn selbst in den eigenen Reihen wurden zuletzt Stimmen lauter, die eine Offenlegung der Epstein-Akten fordern. Trump steht unter großem Druck, weil er im Wahlkampf für eine Offenlegung war. Der Präsident versucht unterdessen, dass Thema möglichst kleinzuhalten und verklagt etwa das Wall Street Journal wegen eines Artikels über Trump und Epstein.
Der Fall Epstein - und die Verbindung zu Trump Der Fall verbindet schwerste Sexualverbrechen mit den obersten Kreisen der amerikanischen Elite. Finanzier Epstein, ein vielfacher Millionär, soll zwischen 2002 und 2005 minderjährige Mädchen mit Geld angelockt und sexuell missbraucht haben. Unterstützt wurde er dabei von seiner langjährigen Partnerin Ghislaine Maxwell. Epstein pflegte enge Kontakte zu Prominenten: Bill Clinton, Bill Gates, Prinz Andrew - aber auch Michael Jackson, Stephen Hawking und David Copperfield tauchten laut Gerichtsakten bei zumindest einer Veranstaltung von ihm auf.Videos zeigen auch Epstein aber auch mit US-Präsident Donald Trump beim Feiern. Laut Gerichtsprotokollen flog Trump mindestens siebenmal in Epsteins Privatjet. In einem Interview von 2002 nannte er Epstein einen "großartigen Mann" - und sagte über ihn: "Es wird sogar erzählt, dass er schöne Frauen genauso mag wie ich. Und viele von denen sind eher von der jüngeren Sorte." 2019 wurde Epstein nach einer Verhaftung tot in seiner Gefängniszelle in New York aufgefunden .
Am Montag hatte Justizministerin Pam Bondi, die in der Angelegenheit ebenfalls stark unter Druck geraten ist, angekündigt, Epsteins Lebensgefährtin befragen zu wollen. Ghislaine Maxwell war im Sommer 2022 zu 20 Jahren Haft verurteilt worden. Sie hatte eine zentrale Rolle beim Aufbau eines Rings zum sexuellen Missbrauch von Mädchen gespielt. Seither sitzt sie im Gefängnis.
Noch im Februar hatte Bondi erklärt, auf ihrem Schreibtisch liege eine "Kundenliste" Epsteins. Anfang Juli teilten Justizministerium und FBI dann mit, dass eine solche Liste nicht existiere. Es würden auch keine weiteren Akten zu dem Fall veröffentlicht. Welche neuen Erkenntnisse eine Befragung Maxwells bringen soll, blieb zunächst unklar.
Haftungsausschluss: Das Urheberrecht dieses Artikels liegt bei seinem ursprünglichen Autor. Der Zweck dieses Artikels besteht in der erneuten Veröffentlichung zu ausschließlich Informationszwecken und stellt keine Anlageberatung dar. Sollten dennoch Verstöße vorliegen, nehmen Sie bitte umgehend Kontakt mit uns auf. Korrektur Oder wir werden Maßnahmen zur Löschung ergreifen. Danke