Trumps Ablenkungsmanöver im Fall Epstein
Donald Trump versucht, den Unmut aus den eigenen Reihen auf die Medien zu lenken. Er hat gegen das «Wall Street Journal» sowie den Medienmogul Rupert Murdoch Klage eingereicht und fordert mehrere Milliarden Dollar Schadenersatz.
Grund ist ein Bericht der renommierten Zeitung, wonach Trump Epstein zu dessen 50. Geburtstag einen Brief geschrieben haben soll, der unter anderem eine anzügliche Skizze enthält. Trump bestreitet, Urheber des Briefs zu sein, und bezeichnete den Bericht als «falsch und verleumderisch».
Inzwischen haben das «Wall Street Journal» und die «New York Times» weitere brisante Informationen veröffentlicht: Nämlich, dass Trump im Frühling 2025 von Justizministerin Pam Bondi darüber informiert worden sei, dass sein Name in den Ermittlungsakten des Sexualstraftäters Jeffrey Epstein auftauche.
Die Zeitungen berufen sich dabei auf hochrangige Regierungsbeamte und Personen mit direktem Einblick. Trump bestreitet, offiziell darüber informiert worden zu sein.
KI-Video von verhaftetem Obama
Während Trump den Medien vorwirft, Falschmeldungen zu veröffentlichen, verbreitet der US-Präsident selbst Fakenews, um vom Thema abzulenken: zum Beispiel ein von künstlicher Intelligenz produziertes Video, das den ehemaligen Präsidenten Barack Obama in Handschellen und von FBI-Agenten abgeführt zeigt.
Trump wirft Obama vor, er habe 2016 eine Untersuchung zu Russland organisiert, um ihm den Wahlsieg zu stehlen und nennt das Ganze den «grössten Skandal der Geschichte des Landes». Trump betont, Ermittlungen des Senats und des Justizministeriums hätten diese angebliche Verschwörung übersehen oder vertuscht.
Es ist dieselbe Art von Verschwörungstheorien, die Trump rund um Jeffrey Epstein jahrelang verbreitet hat und die ihn nun einholen. Ausgelöst wurden die neusten Diskussionen durch ein gemeinsames Memo des Justizministeriums und des FBI. Darin heisst es, es gebe keine Hinweise auf eine geheime Kundenliste und keinen Anlass, die Akten freizugeben.
Keine Beruhigung in Sicht
Zu Hilfe eilte Trump der Speaker des Repräsentantenhauses, Mike Johnson: Dieser schickte die Abgeordneten verfrüht in die fünfwöchige Sommerpause, um eine Abstimmung zu verhindern über die Forderung, die Ermittlungsakten freizugeben.
Bindend wäre ein solcher Entscheid nicht gewesen, dennoch hätte er den Druck auf Trump zusätzlich erhöht. Die Hoffnung, dass sich die Diskussionen bis Anfang September legen, dürfte sich zerschlagen.
Zwar hat Trump die Justizministerin aufgefordert, vor einem Bundesgericht Protokolle der Grand Jury zu Epstein zu beantragen. Dieses Gremium entscheidet, ob genug Beweise für eine Anklage vorliegen. Ein Richter hat inzwischen die Freigabe von einem Teil dieser Protokolle blockiert, doch ohnehin würden sie nicht reichen, um Trumps Wahlversprechen von voller Transparenz im Fall Epstein einzulösen.
Trumps Ablenkungsmanöver wirken verzweifelt und werden einen wichtigen Teil seiner Wählerbasis sowie republikanische Politikerinnen und Politiker nicht beruhigen.
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