Nur wenige Eltern sprechen mit ihren Kindern regelmäßig über Social Media
Inhalt des Artikels:
- Auch Schulen sollten Digitalkompetenz vermitteln
- Kinder in Deutschland bekommen mit neun ein Smartphone, mit elf eine Smartwatch
- Regeln zur Smartphone-Nutzung vor allem für jüngere Kinder
- Eltern: Kinder können über Social Media mit Freunden in Kontakt bleiben
- Großteil der Eltern befürchtet, dass ihr Kind im Netz Mobbing erlebt
Viele Eltern sprechen mit ihren Kinder kaum über das, was sie auf Social-Media-Plattformen wie Tiktok oder Instagram erleben. Das zeigt eine repräsentative Umfrage des Digitalverbands Bitkom. Für die Umfrage wurden laut Bitkom 1.004 Mütter und Väter von Kindern zwischen sechs und 18 Jahren befragt.
Den Angaben zufolge sprechen nur etwa zwei von fünf der befragten Eltern (38 Prozent) regelmäßig mit ihren Kindern über deren Online-Erlebnisse. Außerdem ändere knapp jeder Zweite die Privatsphäre-Einstellungen nicht, obwohl das bei allen Plattformen möglich sei.
Auch Schulen sollten Digitalkompetenz vermitteln
Bitkom-Geschäftsführer Bernhard Rohleder sieht an dieser Stelle "Raum für mehr elterliches Engagement". Gleichzeitig müsse auch an Schulen Digitalkompetenz vermittelt werden. Das fordern auch fast 80 Prozent der Eltern.
Die meisten befragten Eltern (74 Prozent) fühlen sich sicher, ihren Kindern Medien- und Digitalkompetenzen beizubringen. Allerdings fällt es 41 Prozent der Eltern nach eigenen Angaben schwer, angesichts der vielen neuen Geräte, Anwendungen und Medien mit den Entwicklungen Schritt zu halten. Deshalb informieren sich 43 Prozent der Befragten gezielt, um ihr Kind in der digitalen Welt besser unterstützen zu können.
Kinder in Deutschland bekommen mit neun ein Smartphone, mit elf eine Smartwatch
Ein Smartphone dürfen Kinder in Deutschland laut Bitkom mit durchschnittlich sieben Jahren nutzen. Ein Profil auf Social-Media-Plattformen erlauben die meisten Eltern demnach zwischen zehn und zwölf Jahren (38 Prozent), für jüngere Kinder betrachten dies 77 Prozent als Tabu.
Mit durchschnittlich neun Jahren bekämen Kinder dann ein eigenes Smartphone. Ebenfalls mit sieben Jahren nutzen die meisten Kinder den Angaben nach einen PC oder ein Notebook, mit acht Jahren ein Tablet und mit neun Jahren eine Spielekonsole.
Fast alle befragten Eltern (99 Prozent) erklärten, ihnen sei es wichtig, dass das Kind immer erreichbar sei. Mit durchschnittlich elf Jahren gibt es zu diesem Zweck eine Smartwatch.
Regeln zur Smartphone-Nutzung vor allem für jüngere Kinder
Für sechs- bis neunjährige Kinder werden demnach meist Regeln zur Smartphone-Nutzung vereinbart (94 Prozent), bei Jugendlichen zwischen 13 und 15 Jahren gelten sie noch für 40 Prozent.
Zugleich räumte rund die Hälfte aller befragten Eltern ein, dass das Kind das Smartphone oft länger als vereinbart nutze. Rohleder betont hier die Vorbildfunktion, die Eltern in diesem Zusammenhang hätten.
Eltern: Kinder können über Social Media mit Freunden in Kontakt bleiben
Die Sozialen Medien betrachten Eltern offenbar differenziert. 78 Prozent erklärten, sie sähen es als größten Vorteil von Tiktok und Co., dass Kinder dort mit Freunden in Kontakt bleiben könnten.
Rohleder zufolge sind die Plattformen auch für junge Menschen besonders wichtig, die sich nicht in der Mehrheitsgesellschaft wiederfinden. Dies betreffe etwa den Austausch über mentale Gesundheit oder die sexuelle Orientierung. Das hätten 29 Prozent der Befragten als positiv gewertet.
Großteil der Eltern befürchtet, dass ihr Kind im Netz Mobbing erlebt
Zugleich äußerten 80 Prozent der befragten Eltern die Befürchtung, dass eigene Kind könnte in Sozialen Netzwerken gemobbt werden. Mehr als jeder Zweite berichtete, dass dies bereits geschehen sei (53 Prozent). Ein Drittel der Eltern erklärte, ihr Kind sei im Netz bereits von fremden Erwachsenen "angesprochen oder angemacht" worden.
Rohleder zufolge ergab eine andere Studie, dass sich 16 Prozent der Kinder online gemobbt fühlen und sieben Prozent von Kontaktaufnahme durch Fremde berichten.
KNA (akq)
Haftungsausschluss: Das Urheberrecht dieses Artikels liegt bei seinem ursprünglichen Autor. Der Zweck dieses Artikels besteht in der erneuten Veröffentlichung zu ausschließlich Informationszwecken und stellt keine Anlageberatung dar. Sollten dennoch Verstöße vorliegen, nehmen Sie bitte umgehend Kontakt mit uns auf. Korrektur Oder wir werden Maßnahmen zur Löschung ergreifen. Danke