• Sachsen-Anhalt liegt vorn beim Glasfaserausbau
  • In Sachsen und Thüringen etwa die Hälfte an schnellem Glasfaser angeschlossen
  • Ziel für Deutschland für 2025 erreicht, das für 2030 wird wohl verfehlt

Der Ausbau von schnellem und stabilem Glasfaser-Internet kommt in Deutschland einer Studie zufolge schneller voran als gedacht. Glasfaser lag im Juni bereits bei 52,8 Prozent der Wohnungen, Firmen und Behörden, wie der Bundesverband Breitbandkommunikation (Breko) in Bonn mitteilte. Das sind knapp zehn Prozentpunkte mehr als ein Jahr zuvor und doppelt so viel wie Mitte 2022.

Sachsen-Anhalt liegt im Spitzenfeld beim Glasfaserausbau

Dabei steht Sachsen-Anhalt mit einer Quote von 70,1 Prozent angeschlossener Wohnungen im Juni 2025 auf Platz vier aller Bundesländer. An der Spitze liegen Schleswig-Holstein und Hamburg mit jeweils über 90 Prozent.

Sachsen erreicht einen Platz im oberen Mittelfeld mit 56,9 Prozent und Thüringen liegt im unteren Mittelfeld mit 41,3 Prozent. Ganz am Ende steht das Saarland (23,6 Prozent).

Ausbauziel der Ampel-Regierung für 2025 erreicht

Für Ende 2025 prognostiziert Studienautor Jens Böcker einen Anteil von 60 Prozent oder sogar etwas mehr. Das Ziel der früheren Bundesregierung, Ende 2025 bei mindestens 50 Prozent zu liegen, wurde schon jetzt erreicht.

Glasfaser gilt als die beste Technologie, um den steigenden Bedarf an Datenmassen zu decken. Fernsehkabel sind in der Datenübertragung zwar ebenfalls recht schnell, sie sind aber schwankungsanfällig. Internet über Telefonleitungen (VDSL) ist ein Auslaufmodell mit relativ niedrigem Übertragungstempo.

Ziel für 2030 der alten Bundesregierung wird wohl verfehlt

Die Ampel-Regierung hatte das Ziel ausgegeben, im Jahr 2030 eine flächendeckende Versorgung zu erreichen – das wurde als 100-Prozent-Abdeckung verstanden. Dieses Ziel wird der Breko-Marktanalyse zufolge verfehlt, der Glasfaser-Anteil wird dann voraussichtlich bei 82 bis 92 Prozent liegen.

"Die letzten Meter sind die schwierigsten und teuersten", sagte Branchenfachmann Böcker. "Da ist punktuell eine Förderung sinnvoll, um den flächendeckenden Ausbau sicherzustellen." 

Die neue Bundesregierung aus CDU/CSU und SPD hat sich zwar zum Ziel des flächendeckenden Glasfaser-Ausbaus bekannt, in ihrem Koalitionsvertrag dafür aber keine Jahreszahl genannt.

Kabel muss mindestens in der Straße vor dem Haus liegen

Bei den Werten geht es um das sogenannte Homes Passed – das heißt, dass Glasfaser mindestens in der Straße vor dem Haus liegt. Bei einem Teil davon enden die Kabel dort, etwa weil die Hauseigentümer bislang keine Verlegung bis in ihr Gebäude möchten. Bei gut einem Viertel der Wohnungen, Firmen und Behörden geht die Glasfaser bis zum Gebäude ("Homes Connected", 27,3 Prozent), Tendenz steigend.

Der Breitband-Verband fordert von der Politik Investitionsanreize und Planungssicherheit ein, damit die Glasfaser-Unternehmen Rückenwind bekommen.

Quelle: dpa (mpö)

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