• In Sachsen lassen Abfallentsorger Tausende Mülltonnen stehen, weil diese falsch befüllt sind.
  • Laut einer Bundesverordnung sind nur noch drei Prozent Fremdstoffe in Biotonnen erlaubt.
  • Nach Ansicht einiger Entsorger verhalten sich Bürger durch die Regelverschärfung achtsamer.

In Sachsen bleiben immer wieder Biotonnen stehen, weil der Müll falsch getrennt wird. Das ergab eine Anfrage bei Abfallentsorgern. In Leipzig nimmt die Stadtreinigung jährlich rund 10.000 Biotonnen nicht mit, weil sie zu viele Fremdstoffe enthalten, teilte Sprecherin Claudia Ballhause mit.

Sonderentleerung kostet extra

Mit einem Aufkleber oder einer Banderole werde dann informiert, warum die Tonne stehen geblieben ist, erläuterte Ballhause. Die Bürgerinnen und Bürger könnten dann den falschen Müll aus der Tonne fischen und sie beim nächsten Mal leeren lassen. Die Alternative wäre eine sogenannte Sonderentleerung durch den Abfallentsorger. Das koste aber extra Gebühren.

Bis zu 150 Biotonnen nicht abgeholt

Im Landkreis Leipzig sind seit einer bundesweiten Regelverschärfung im Mai 38 Biotonnen gesondert entleert worden. Das teilte die Unternehmenssprecherin der zuständigen Kell GmbH mit. Zuvor seien keine Zahlen dazu erfasst worden. Im Landkreis Leipzig würden jährlich schätzungsweise 125 bis 150 Stück Biotonnen wegen falschen Recyclings nicht abgeholt.

Regelverschärfung: Bürger sind achtsamer

Auch in Chemnitz und Dresden besteht das Problem. In Chemnitz bleiben nach Angaben der Abfallentsorgung jährlich 1.600 bis 1.700 Biotonnen bei der Leerung stehen. In Dresden sind voriges Jahr 167 falsch befüllte Biotonnen als Restabfall entsorgt worden, teilte das Amt für Stadtgrün und Abfallwirtschaft mit. Wie auch bei einigen anderen Entsorgern ist bei der Müllentsorgung Dresden der Eindruck entstanden, dass die Bürger seit der Regelverschärfung sorgsamer mit ihrem Biomüll achtsamer umgehen.

Höchstens drei Prozent Fremdstoffe im Biomüll

Seit Mai schreibt die bundesweit geltende Bioabfallverordnung vor, dass der Anteil an Fremdstoffen im Biomüll höchstens drei Prozent betragen darf. So soll möglichst nur reiner Biomüll in den Entsorgungsanlagen landen. Zudem müssten Fremdstoffe nicht erst nach der Kompostierung kostenintensiv entfernt werden.

Die Abfallentsorger in Sachsen weisen darauf hin, dass jede Form von Plastik nichts in der Biotonne zu suchen hat. Dazu gehören auch biologisch abbaubare Beutel. (Symbolbild)Bildrechte: IMAGO / Rüdiger Wölk

Kunststoffbeutel sind tabu

Alle Abfallentsorger rufen dazu auf, nur organische Materialien tierischer oder pflanzlicher Herkunft in die Biotonne zu werfen. Das seien Nahrungs- und Küchenabfälle sowie Gartenabfälle. Kunststoffe jeglicher Art gehörten nicht in den Biomüll. Dazu gehörten auch biologisch abbaubare Beutel.

MDR (phb)/dpa

Weiterführende Links

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