• Die Unesco-Welterbestätten in Deutschland beschäftigen sich auf ihrer Jahrestagung mit neuen Wegen in der Wissensvermittlung.
  • Bei der Tagung sind erstmals die Siedlungen der Brüdergemeinde Herrnhut vertreten.
  • Insgesamt gibt es 13 Welterbestätten in Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen.

Die Jahrestagung des Unesco-Welterbestätten Deutschland und der Deutschen Unesco-Kommission beschäftigt sich von heute an mit dem Thema Wissensvermittlung. Eine Herausforderung sei dabei der Autausch zwischen den Generationen, sagte Miles Spohr, Geschäftsführer des Vereins der Unesco-Welterbestätten, bei MDR KULTUR. "Die Vermittlung sah vor 20 Jahren grundsätzlich anders aus als heutzutage. Wir arbeiten mit viel dynamischeren Elementen und weniger mit statischen Texten."

Die Leute möchten, dass das Thema Welterbe mit Leben erfüllt wird.

Miles Spohr, Geschäftsführer des Vereins Unesco-Welterbestätten Deutschland

Spohr zufolge hat sich die Informationsaufnahme seitens der Zielgruppen verändert. "Die Leute wollen eher persönliche Geschichten erfahren. Sie möchten nicht die Geschichte von alten, kalten Steinen. Sondern sie möchten, dass das Thema Welterbe mit Leben erfüllt wird", so der Geschäftsführer des deutschen Welterbestätten-Vereins. Da sei es an den Welterbestätten, alte Traditionen wiederzubeleben, die Bevölkerung einzubinden und so neue Veranstaltungskonzepte zu schaffen.

Brüdergemeinde Herrnhut muss mit Besucherandrang rechnen

An der Jahrestagung der Unesco-Welterbestätten nehmen erstmals auch die Siedlungen der Brüdergemeine Herrnhut teil. Sie zählen seit 2024 zum Welterbe und müssen sich auf einen Besucherandrang vorbereiten. "Jüngste Erhebungen zeigen, dass in Naumburg – dessen Dom seit 2019 zum Welterbe gehört – einen stetigen Besucherzuwachs von 15 bis 20 Prozent erlebt", sagt Spohr. Da gebe es neue Herausforderungen, auch für die Vermittlungsarbeit.

Im Herrnhuter Ortsteil Berthelsdorf steht das Zinzendorf-Schloss. Hier begann Anfang des 18. Jahrhunderts die Geschichte der Brüdergemeinde.Bildrechte: MDR/Viola Simank

Insgesamt sieht Miles Spohr die mitteldeutschen Welterbestätten bei der Wissensvermittlung gut aufgestellt. Als Beispiel nennt die Angebote der Klassik Stiftung Weimar: "Es gibt da schon die Möglichkeit, über multimediale Führungen das Welterbe erlebbar zu machen. Mir fällt da die interaktive Ausstellung 'Goethe-Live-3D' ein." In der Montanregion Erzgebirge gebe es die Möglichkeit, bei interaktiven Ausstellungen und Erlebnisführungen mitzumachen. Insgesamt gebe es in Mitteldeutschland "spannende Konzepte", so Spohr.

Welterbestätten in Mitteldeutschland im Überblick

In Sachsen-Anhalt befinden sich fünf Welterbestätten: Die Quedlinburger Altstadt mit Stiftskirche und Schloss, die Luthergedenkstätten in Wittenberg und Eisleben, das Dessau-Wörlitzer Gartenreich, das Bauhaus in Dessau und der Naumburger Dom.

In Thüringen hat die Unesco bisher ebenfalls fünf Welterbe-Titel verliehen. Sie würdigen die Wartburg, das Klassische Weimar, das Bauhaus in Weimar, das Jüdisch-Mittelalterliche Erbe in Erfurt und den Nationalpark Hainich.

Auch das Ensemble Klasisches Weimar gehört zum Unesco-Welterbe. Das Wohnhaus von Johann Wolfgang von Goethe lockt jedes Jahr zahlreiche Besucher nach Weimar.Bildrechte: Klassik Stiftung Weimar

In Sachsen gibt es drei Welterbestätten: Den Muskauer Park, die historisch bedeutsame Montanregion Erzgebirge und die traditionsreiche Brüdergemeine Herrnhut, die erst Ende Juli 2024 von der Unesco als Weltkulturerbe aufgenommen wurde.

Quelle: MDR KULTUR (Tino Dallmann)
Redaktionelle Bearbeitung: hk,td,bh

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