Deutschlandticket könnte ab 2026 teurer werden
Derzeit kostet das Deutschlandticket 58 Euro pro Monat - das könnte sich im kommenden Jahr aber ändern. Von 62 bis 64 Euro ist die Rede. Bei einer Verkehrsministerkonferenz der Länder am Donnerstag wird weiter beraten.
Der Preis für das Deutschlandticket könnte 2026 erneut steigen. Eine Preiserhöhung auf 62 bis 64 Euro pro Monat sei möglich, berichtet die Nachrichtenagentur dpa und beruft sich auf Verhandlerkreise. Zu Jahresbeginn war der Preis von 49 Euro auf 58 gestiegen. Zuvor hatte der Tagesspiegel berichtet.
Am Donnerstag sollen die seit Monaten stockenden Verhandlungen zur künftigen Finanzierung des bundesweit gültigen Deutschlandtickets im Nahverkehr weitergehen. Bundesminister Patrick Schnieder wird nicht daran teilnehmen, da er wegen der Haushaltswoche in Berlin gebunden ist. Dennoch hofft der CDU-Politiker auf eine Einigung in den kommenden Tagen: "Ich bin in intensiven Verhandlungen mit den Ländern", sagte er der "Rheinischen Post".
Die Länder wollen bei der Konferenz in München ihren Vorschlag zur Finanzierung vorlegen. Wie die dpa weiter erfuhr, verhandeln die Länder aktuell über den konkreten Betrag. Aus Länderkreisen hieß es, bei 62 Euro sei das Ticket nicht mehr unterfinanziert - falls Bund und Länder sich nicht darauf einigen könnten, wie erwartete Mehrkosten gedeckt werden können. Aus Unions-Ländern hieß es, dass sie eine Erhöhung auf 64 Euro präferierten.
Sozialverband äußert Kritik
Schon im Vorfeld der Verkehrsministerkonferenz wurde Kritik an einer Preiserhöhung des Deutschlandtickets laut. Der Sozialverband Deutschland etwa warnt: "Es wäre für die Mobilitätswende fatal, das Ticket derart zu verteuern", sagte die Vorsitzende Michaela Engelmeier den Zeitungen der Mediengruppe Bayern. Der positive Effekt, die Menschen vom Auto in Bus und Bahn umsteigen zu lassen, droht demnach zu verpuffen. "Schon die letzte Erhöhung wirkte sich hier negativ aus, jeder weitere Euro an Preissteigerung hätte hier negative Folgen."
Der größte Nahverkehrsverbund in Deutschland plädierte für maßvolle Preiserhöhungen. "Wir brauchen mehr Geld im System", sagte Oliver Wittke, Vorstandschef des Verkehrsverbunds Rhein-Ruhr (VRR). Sein Vorschlag: Man könnte "den Preis an die Inflationsrate koppeln oder an einen Index, der die wichtigsten Kostensteigerungen für Personal, die Trassennutzung und Energie umfasst." Neben der Beteiligung der Kunden müssten Bund und Länder mehr geben. Wichtig sei vor allem Planbarkeit und eine dauerhafte Lösung.
Milliardenschwere Finanzierungslücke
Um die Finanzierung des Deutschlandtickets wird seit der Einführung im Mai 2023 immer wieder gestritten. Knackpunkt bei den aktuellen Verhandlungen ist die Frage, wie erwartete Mehrkosten bei Verkehrsunternehmen ausgeglichen werden sollen - über die drei Milliarden Euro pro Jahr hinaus, die Bund und Länder bisher zusammen bereitstellen und auch für das kommende Jahr geben wollen. Das Deutschlandticket ist im Vergleich zu bisherigen Abos günstiger, das verursacht Einnahmeausfälle.
Die schwarz-rote Koalition im Bund hatte kürzlich Gesetzespläne in den Bundestag eingebracht, um die bisher nur bis Jahresende geregelte Finanzierung auch für 2026 zu sichern. Nach dem Entwurf will sich der Bund im kommenden Jahr weiter mit 1,5 Milliarden Euro an der Finanzierung beteiligen.
Unklar bleibt aber, wie erwartete Mehrkosten von Bund und Ländern ausgeglichen werden sollen. Bund und Länder aber verweisen auf knappe Kassen. Aus dem Koalitionsvertrag von Union und SPD geht eigentlich hervor, dass der Preis erst einmal stabil bleiben soll. Ab 2029 soll der Anteil der Nutzerfinanzierung "schrittweise und sozialverträglich" erhöht werden.
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