• Am meisten Angst haben die Deutschen vor steigender Inflation.
  • Allgemein ist das Angstniveau aber gesunken.
  • Ältere Menschen haben mehr Ängste als jüngere.

Die Angst vor steigenden Lebenshaltungskosten ist das vierte Jahr in Folge die größte Sorge der Deutschen, wie eine repräsentative Befragung im Zuge der Langzeitstudie "Die Ängste der Deutschen" zeigt. Demnach hat rund jeder zweite Mensch (52 Prozent) hierzulande die Sorge, dass die Kosten zum Beispiel für den Einkauf oder die Miete nach oben gehen. Zwischen Ost- und Westdeutschland gibt es diesbezüglich keine Unterschiede, aber Frauen äußerten diese Sorge mit 57 Prozent deutlich häufiger als Männer mit 47 Prozent.

Auf Platz zwei rangiert – ebenfalls wie im Vorjahr – die Furcht vor der Überforderung des Staates durch Geflüchtete (49 Prozent). Dabei ist der Unterschied zwischen Ost und West gewachsen: Während in Ostdeutschland 56 Prozent diese Angst äußerten, waren es in Westdeutschland 47 Prozent. Im Langzeitvergleich ist diese Angst jedoch stark zurückgegangen, sie liegt den Angaben zufolge 17 Prozentpunkte unter ihrem Höchstwert zur Zeit der Migrationsbewegung 2016.

Die Sorge vor Steuererhöhungen und Leistungskürzungen des Staates steht wie im Vorjahr auf Platz drei, sie wurde ebenfalls von 49 Prozent der Befragten geäußert. Gleich dahinter auf Platz vier folgt die Angst, dass Wohnen unbezahlbar wird (48 Prozent).

Angstniveau ist 2025 gesunken

Insgesamt ist das Angstniveau in der Bevölkerung trotz weltweiter Krisen aber gesunken. Der "Angstindex" – der durchschnittliche Wert aller gemessenen Ängste – fiel von 42 Prozent im Vorjahr auf aktuell 37 Prozent. Ein noch niedrigeres Angstniveau sei nur einmal seit Beginn der Umfragen 1992 geäußert worden, nämlich 2021 mit 36 Prozent.

Die abnehmenden Ängste könnten bedeuten, dass die Menschen krisenmüde und resigniert seien, so die Analyse der Studienberaterin und Politikwissenschaftlerin Isabelle Borucki. Vielleicht seien die Menschen auch optimistischer geworden. Dieser Rückgang bedeute aber nicht, dass die Menschen sorglos seien.

Ängste unterscheiden sich je nach Alter

Die Studie zeigt zudem deutliche Altersunterschiede. So ist bei den jüngsten Befragten zwischen 14 und 19 Jahren die Angst vor einem Krieg mit deutscher Beteiligung auf Platz eins. Bei den 20- bis 39-Jährigen ist es die Angst vor unbezahlbarem Wohnraum, zwischen 40 und 59 Jahren die Angst vor steigenden Lebenshaltungskosten und ab 60 Jahren die Angst, ein Pflegefall im Alter zu werden. Die Angst steigt generell mit den Lebensjahren an – je älter, desto besorgter.

dpa/epd/AFP(smk)

Haftungsausschluss: Das Urheberrecht dieses Artikels liegt bei seinem ursprünglichen Autor. Der Zweck dieses Artikels besteht in der erneuten Veröffentlichung zu ausschließlich Informationszwecken und stellt keine Anlageberatung dar. Sollten dennoch Verstöße vorliegen, nehmen Sie bitte umgehend Kontakt mit uns auf. Korrektur Oder wir werden Maßnahmen zur Löschung ergreifen. Danke