Die Staatsanwaltschaft Dresden hat einen 23 Jahre alten mutmaßlichen Schleuser angeklagt. Das teilte die Behörde mit. Von Juli bis Oktober 2023 hat der Beschuldigte demnach 34 Syrer und einen Palästinenser über Tschechien nach Deutschland gebracht.

Die Staatsanwaltschaft Dresden hat Anklage gegen einen mutmaßlichen Schleuser erhoffen. (Symboldbild) Bildrechte: picture alliance/dpa | Robert Michael

Die Schleusungen erfolgten über die A17 nach Sachsen, wie ein Sprecher der Staatsanwaltschaft Dresden auf Anfrage von MDR SACHSEN mitteilte. Für die Schleuserfahrten habe der Angeklagte insgesamt mindestens 10.000 Euro erhalten. Neben dem gewerbsmäßigen Einschleusen von Ausländern werde dem Syrer auch Fahren ohne Fahrerlaubnis in drei Fällen zur Last gelegt.

Polizei stellt Spuren sicher

Der Angeklagte ist einschlägig vorbestraft und stand zu den Tatzeiten unter Bewährung, heißt es. Laut dem Behördensprecher wurde er bereits wegen mehrfachen Schleusens in vier Fällen zu einer Jugendstrafe von zwei Jahren auf Bewährung in Bayern verurteilt. Im Rahmen umfangreicher Ermittlungen identifizierten Staatsanwaltschaft und Bundespolizei den Angaben zufolge den 23-Jährigen.

Wie der Sprecher erklärte, floh der Angeklagte bei seiner letzten Fahrt am 17. Oktober 2023. Er wurde demnach von der Bundespolizei in Sachsen verfolgt, ließ sein Fahrzeug stehen und flüchtete zu Fuß. In dem zurückgelassenen Schleuserfahrzeug seien Spuren sichergestellt worden. Zudem hätten die Ermittler ein Handy ausgewertet. Diese Hinweise hätten zu dem Angeklagten geführt.

Angeklagter schweigt zu Vorwürfen

In Slowenien wurde der 23-Jährige laut Staatsanwaltschaft schließlich verhaftet. Dort befand er sich demnach in Strafhaft und wurde im vergangenen Juni per europäischem Haftbefehl nach Deutschland ausgeliefert. Seitdem befinde sich der Mann in Untersuchungshaft. 

Zu den Vorwürfen habe der Angeklagte bisher keine Angaben gemacht. Ob die Anklage zugelassen und das Hauptverfahren eröffnet wird, entscheidet das Amtsgericht Pirna.

MDR (phb)/dpa

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