• Viele Kunden schätzen die Impfung in der Apotheke wegen kurzer Wartezeiten und der Möglichkeit, sich auch am Wochenende impfen lassen zu können.
  • Hausärzte verweisen auf ihre umfangreiche fachliche Ausbildung und ihre ursprüngliche Zuständigkeit beim Impfen.
  • Kommt es nach der Impfung zu Komplikationen, müssen Betroffene ohnehin zum Arzt.

In der Kleinstadt Hartha in Mittelsachsen betreibt Kristin Rost die Parkapotheke. Schon seit drei Jahren impft sie hier auch gegen die Grippe. Sie war von Anfang an mit dabei, erzählt sie.

Flexiblere Öffnungszeiten und kaum Warterei bei Impfung in Apotheke

Nur Apothekerinnen und Apotheker dürfen impfen. Dafür musste sie eine Weiterbildung machen. "Man eignet sich in zwei Online-Tools das theoretische Wissen zur Impfung, zu Impfnebenwirkungen und auch zum Handling von Impfstoffen an. Und dann gibt es einen praktischen Teil, wo man das alles trainiert. Also das Impfen an sich und auch die dazugehörigen Notfallmaßnahmen für den Fall, dass eine unerwartete Impfreaktion entsteht."

Rund 150 Kunden hat sie in der vergangenen Saison gegen Grippe geimpft. Ein Angebot, das gut angenommen wird, sagt Kristin Rost. Und der Bedarf wächst: "Vor allem kommen all jene Kunden zu uns, die weder einen Hausarzt haben, noch die Möglichkeit, sich zu den gängigen Öffnungszeiten der Arztpraxen die Impfung abzuholen. Wer auch gerne zu uns kommt, sind junge Mütter mit Kind, weil bei uns die Wartezeiten sehr kurz sind", so Rost, die noch ein weiteres Beispiel nennt. "Ich habe beispielsweise auch Fernfahrer, die am Samstag zu mir kommen, wenn ich samstags Dienst habe. Dann impfe ich auch, und das ist einfach eine sinnvolle Ergänzung."

Hausärzte äußern Vorbehalte gegen Impfung in der Apotheke

Die Apotheke von Kristin Rost befindet sich in einem Ärztehaus. Dort praktizieren auch drei Hausärzte. Am Anfang gab es da durchaus Vorbehalte gegen das Impfen in der Apotheke, erzählt Kristin Rost. Das habe sich aber geändert.

Nur wenig überzeugt ist dagegen Ulf Zitterbart, Vorsitzender des Hausärztinnen- und Hausärzteverbands Thüringen. Als Allgemeinarzt arbeitet er seit 20 Jahren in Kranichfeld im Weimarer Land. "Die Sache ist ja immer: Sie studieren Medizin und machen eine Ausbildung zum Arzt. Das sind elf Jahre Ausbildung. Dann haben Sie Kompetenzen für bestimmte Handlungsfelder erworben und da ist das Impfen eben mit dabei. Impfen ist ja eine typische hausärztliche Sache und da kommt man beim Hausarzt ja irgendwie immer noch dran, auch wenn es manchmal eine Stunde dauert."

Bei Komplikationen sind Hausärzte gefragt

Außerdem ist das Impfen beim Hausarzt Zitterbart zufolge auch deshalb sinnvoller, falls es später Komplikationen gibt. "Bei uns ist die Haftung immer beim Arzt in der Praxis. Bei Impfungen ist noch etwas Besonderes, wenn da Komplikationen auftreten sollten, gibt es ja mitunter auch eine staatliche Haftung oder vom Hersteller. Das ist ziemlich kompliziertes Rechtswesen. Ich könnte mir gut vorstellen, wenn jemand eine Komplikation bekommt, dass derjenige sich auch erstmal an die Arztpraxis wendet, weil er vielleicht Medikamente braucht."

Apothekerin Kristin Rost hat beim Impfen noch keine Komplikationen erlebt. Sollte es dazu kommen, dann rät auch sie zum Arztbesuch. Empfohlen wird die Grippeschutzimpfung übrigens im Zeitraum ab Mitte Oktober bis Dezember. So kann der Impfschutz die gesamte Wintersaison über anhalten, in der besonders mit Ansteckungen zu rechnen ist.

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