• Sachsen-Anhalt meldet steigende Organspenden, doch mehr als 250 Menschen warten weiter auf ein Organ.
  • In Thüringen stiegen die Organspenden, doch die Transplantationen gingen leicht zurück.
  • In Sachsen hoffen fast 400 Patienten auf ein Spenderorgan, während die Zahl der Spenden stabil bleibt.

In Mitteldeutschland warten weiterhin Hunderte Menschen auf ein lebensrettendes Spenderorgan. Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen verzeichnen zwar mehr Organspenden als in den Vorjahren, dennoch stehen die Chancen für schwerkranke Patientinnen und Patienten auf eine Transplantation weiterhin schlecht. Das zeigen aktuelle Zahlen der Stiftung Eurotransplant und der Deutschen Stiftung Organtransplantation (DSO).

Als Dank für alle Organspenderinnen und Organspender richtet die Deutsche Stiftung Organtransplantation eine zentrale Veranstaltung aus. Damit soll ein Zeichen gesetzt werden für mehr Wertschätzung und Anerkennung Spenderinnen und Spender sowie deren Angehörige. Neben einem Festakt sollen auch Bäume im "Park des Dankens, des Erinnerns und des Hoffens" gepflanzt werden.

Sachsen-Anhalt: Wartelisten bleiben lang trotz steigender Spenden

In Sachsen-Anhalt standen Ende August 256 Patientinnen und Patienten auf der Warteliste für ein Organ. Die Mehrheit von ihnen – 204 Menschen – benötigt eine Niere. Weitere 26 warteten auf eine Leber, 18 auf ein Herz und 6 auf eine Lunge. Damit ist die Zahl der Menschen, die auf ein Spenderorgan hoffen, nahezu konstant hoch. Bundesweit waren es 8.100.

Die Zahl der Organspenden entwickelte sich im Land leicht positiv. Von Januar bis August dieses Jahres wurden 46 Organe gespendet – mehr als 34 im Vorjahreszeitraum, aber weniger als die 68 im Jahr 2023. Insgesamt 17 Menschen hatten sich als Organspender zur Verfügung gestellt. 35 Organe wurden in diesem Zeitraum im Land transplantiert.

Thüringen: Mehr Spenden, weniger Transplantationen

In Thüringen warteten zum Stichtag 31. August insgesamt 280 schwerkranke Menschen auf ein Organ. Besonders hoch war die Zahl der Patienten, die eine Niere benötigen: 133. Auf eine Leber warteten 122 Menschen, auf ein Herz 25. Einzelne Patientinnen und Patienten brauchten gleich mehrere Organe.

Die Zahl der gespendeten Organe stieg im Freistaat in den ersten acht Monaten deutlich an. Mit 81 entnommenen Organen wurde das Niveau der Vorjahre übertroffen (2024: 72, 2023: 41). Allerdings sank die Zahl der Transplantationen leicht: 61 Eingriffe wurden bis Ende August vorgenommen, nach 67 im Jahr 2024 und 72 im Jahr 2023. In Thüringen setzt das Universitätsklinikum Jena zunehmend auch auf Lebendspenden, vor allem bei Lebertransplantationen. Als Organspender waren 25 Menschen registriert.

Sachsen: Über 380 Menschen auf der Warteliste

Auch in Sachsen ist die Zahl der Patientinnen und Patienten, die dringend auf eine Organspende hoffen, hoch. Zum 31. August standen 383 Menschen auf den Wartelisten. 269 benötigten eine Niere, 60 eine Leber, 36 ein Herz, 18 eine Bauchspeicheldrüse und 13 eine Lunge. Bundesweit warteten rund 8.100 Menschen auf ein Organ.

Die Zahl der Organspender blieb im Freistaat stabil: 49 Menschen spendeten nach ihrem Tod, ähnlich wie im Vorjahr. Ihnen wurden 141 Organe entnommen – fast 20 mehr als 2024. Transplantiert wurden in Sachsen in den ersten acht Monaten 113 Organe, nach 106 im Vorjahr.

Deutschlandweit mehr Spenden – aber weiterhin zu wenige

Im gesamten Bundesgebiet wurden von Januar bis August 2.025 Organe gespendet, deutlich mehr als in den Vorjahren (2023: 1.967, 2024: 1.909). Transplantiert wurden im gleichen Zeitraum 2.188 Organe, was die Zahl der gespendeten Organe übersteigt – möglich durch das internationale Vermittlungssystem Eurotransplant. Doch der Bedarf bleibt weitaus größer. Rund 6.156 Menschen warten auf eine Niere, 932 auf eine Leber, 721 auf ein Herz, 318 auf eine Lunge und 290 auf eine Bauchspeicheldrüse.

Die Politik sucht weiter nach Wegen, die Bereitschaft zur Organspende zu erhöhen. Nordrhein-Westfalen und sieben weitere Bundesländer, darunter auch Thüringen, brachten am Freitag einen Gesetzentwurf in den Bundesrat ein, der die Widerspruchslösung bundesweit verankern soll. Damit würde die Organspende zum Normalfall – es sei denn, man hat zu Lebzeiten ausdrücklich widersprochen.

MDR, dpa (Max Schörm)

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