Weiter großes Interesse an Stasi-Akten
- Jedes Jahr gehen zehntausende Anträge auf Akteneinsicht im Stasi-Archiv ein.
- Im laufenden Jahr erreichten die Außenstellen die meisten Anträge aus Sachsen.
- Seit 1990 waren es insgesamt mehr als 7 Millionen Anfragen.
Auch 35 Jahre nach der Wiedervereinigung beantragen viele Menschen Einsicht in die Akten der Staatssicherheit der DDR. Wie das Bundesarchiv mitteilte, gab es bis Ende Juni dieses Jahres insgesamt 16.213 Anträge.
Damit dürfte die Gesamtzahl der Anträge in diesem Jahr ähnlich ausfallen wie im vergangenen Jahr. Da waren es 28.571. Das sind etwas weniger Anträge als 2023, wo noch 30.969 Menschen Akteneinsicht beantragt hatten. Die meisten Anträge gab es bisher im Jahr 2019. Damals waren es 56.526 Anfragen.
Die meisten Anträge in den Außenstellen des Stasi-Archivs gab es 2025 in Sachsen
Im laufenden Jahr verzeichnete das zentrale Stasi-Unterlagen-Archiv in Berlin mit 5.781 die meisten Anträge. Anfragen sind aber auch in den zwölf Außenstellen in den fünf ehemaligen ostdeutschen Bundesländern Sachsen, Sachsen-Anhalt, Thüringen, Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern möglich.
Die meisten Anträge in den Außenstellen gab es in der Zeit bis zum 30. Juni dieses Jahres in Sachsen. An den drei Standorten Dresden, Leipzig und Chemnitz gingen 3.935 Anfragen ein. In Thüringen verzeichnete das Bundesarchiv an den Standorten Erfurt, Gera und Suhl insgesamt 2.476 Anträge. In Sachsen-Anhalt waren es an den Standorten Halle und Magdeburg insgesamt 1.597 Anträge.
In Mecklenburg-Vorpommern erreichten die Außenstellen in Neubrandenburg, Rostock, Schwerin insgesamt 1.797 Anfragen. Die Außenstelle in Brandenburg mit Sitz in Frankfurt (Oder) registrierte 627 Anträge. In Cottbus soll ein weiterer Standort des Stasi-Archivs entstehen.
Hinzu kommen Anfragen von Behörden, Wissenschaftlern und Medien. Im vergangenen Jahr war das nach Angaben des Bundesarchivs 1.101 Mal der Fall.
Seit 1990 mehr als sieben Millionen Anträge auf Akteneinsicht
Seit der Gründung des Stasi-Archivs im Jahr 1990 gab es mehr als 7,5 Millionen Anfragen, darunter fast 3,5 Millionen Anträge von Bürgerinnen und Bürgern.
Die Unterlagen gehören seit 17. Juni 2021 zum Bundesarchiv, nachdem die Stasi-Unterlagen-Behörde nach etwa 30 Jahren aufgelöst worden war. Unter den einst von DDR-Bürgerrechtlern bewahrten Millionen Dokumenten befinden sich Akten zur Bespitzelung von Bürgern durch die Staatssicherheit, aber auch Fotos und Tonträger.
dpa (akq)
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