Auf das Sportgymnasium in Altenberg hat es einen Angriff gegeben. Wie MDR SACHSEN am Sonntagabend erfahren hat, wurden Einschusslöcher in der Eingangstür entdeckt. Zudem haben bislang unbekannte Täter unzählige rechtsextreme Aufkleber angebracht. Der Sachschaden wird nach Angaben der Polizei auf rund 2.000 Euro beziffert. Vor der Tür der Schule seien Metallkugeln gefunden worden. Keines der Geschosse habe die Scheibe durchschlagen.

Tat politisch motiviert?

Die Polizei ermittelt zunächst wegen Sachbeschädigung, wie ein Sprecher der Polizei Dresden MDR SACHSEN sagte. "Wir haben zahlreiche Metallkugeln sichergestellt." Zudem sei der Staatsschutz eingeschaltet worden. Eine Prüfung habe ergeben, dass es sich bei den Aufklebern nicht um Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen handele. "Wir gehen aber aufgrund der rechtsextremen Aufkleber gemeinsam mit der Sachbeschädigung von einer politisch motivierten Tat aus", so der Sprecher.

Schulleiter öffnet Gymnasium für Unterricht

Schulleiter Volker Hegewald hatte am Sonntag den Vorfall bei der Polizei angezeigt. Er hat sich entschieden, das Gymnasium am Montag für den Unterricht zu öffnen. 400 Schülerinnen und Schüler, darunter viele Leistungssportler, gehen auf die Schule.

"Meines Wissens ist es der erste Vorfall dieser Art und das Ganze ist schon besorgniserregend", sagte der Schulleiter. Nach seinen Angaben weilen zehn Austauschschüler sowie einige Lehrkräfte aus Madagaskar in der Schule. Das Gymnasium hat eine Partnerschule auf der Insel vor Afrikas Südostküste.

Man werde sich durch die rechtsextremen Aufkleber aber nicht verunsichern lassen, so Hegewald. Der Besuch der afrikanischen Gäste werde wie geplant in den nächsten Tagen stattfinden.

Ähnliche Sachbeschädigung am Bahnhof Altenberg

Einen ähnlichen Fall bearbeitet die Bundespolizei seit Sonntag. Demnach haben unbekannte Täter die Scheiben einer Lok sowie am Bahnhofsgebäude Altenberg beschädigt. Die Einschläge ähnelten sich, hieß es. Auch dort seien Metallkugeln sichergestellt worden. Mögliche Zusammenhänge würden geprüft, so die Dresdner Polizei. Zudem werden Zeugen zu beiden Vorfällen gesucht.

Kultusminister Clemens verurteilt Attacke

Der sächsische Kultusminister verurteilte den Angriff aufs Schärfste: "Gewalt darf in unserer Gesellschaft keinen Platz haben", verlangte Conrad Clemens (CDU). Zu einem mutmaßlich rassistischen Motiv im Zusammenhang mit den Gästen aus Madagaskar habe der Minister eine klare Botschaft, wie es weiter hieß: "Die zehn Austauschschüler aus Madagaskar sind selbstverständlich herzlich willkommen in Sachsen." Clemens will an diesem Dienstag die Schule besuchen.

Sachsens Kultusminister Clemens will die Schule am Dienstag besuchen.Bildrechte: picture alliance/dpa | Jan Woitas

Weitere rechtsextreme Vorfälle in Dresden und Hoyerswerda

Am Wochenende hatte es in Sachsen weitere rechtsextreme Vorfälle gegeben. So riss in Dresden eine 81-Jährige zwei 14-jährigen Mädchen die Kopftücher vom Kopf. In Hoyerswerda wurden zwei Venezolaner angegriffen und beleidigt.

MDR (dkö/kcl/lam)/dpa

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