Studie beklagt Rassismus auf dem Wohnungsmarkt
- Diskriminierung und Rassismus sind auf dem Wohnungsmarkt stark verbreitet – besonders schwarze und muslimische Menschen sind betroffen.
- Für die Untersuchung schickte ein Forscherteam gleiche Bewerbungen mit unterschiedlichen Namen auf Wohnungsannoncen.
- Die Bundesbeauftragte für Antidiskriminierung, Ferda Ataman, fordert mehr Unterstützung für Betroffene.
Rassismus auf dem Wohnungsmarkt ist einer Studie zufolge ein weit verbreitetes Phänomen. So führt etwa ein ausländisch klingender Name in einer Wohnungsbewerbung seltener zu einer Besichtigung, wie eine Studie des Deutschen Zentrums für Integrations- und Migrationsforschung zeigt, die am Montag in Berlin vorgestellt wurde. "Ungleiche Behandlung im Bereich Wohnen ist kein Randphänomen, sondern prägt die Erfahrung vieler", fasste das Forschungsteam die Erkenntnisse zusammen.
Aus dem Nationalen Diskriminierungs- und Rassismusmonitor (Nadira) geht hervor, dass besonders muslimische und schwarze Menschen betroffen sind. Von ihnen habe mehr als jeder Dritte bereits eine solche Erfahrung gemacht. Darüber hinaus hätten häufiger Menschen mit Migrationshintergrund berichtet, dass sie beengt wohnten oder höhere Mieten zahlten.
Forscherteam schickt gleiche Bewerbungen mit unterschiedlichen Namen
Für die Studie waren 9.500 Menschen befragt worden. Außerdem wurden amtliche Daten ausgewertet und es wurde ein Experiment organisiert: Das Forschungsteam verschickte Bewerbungen auf echte Wohnungsanzeigen und variierte dabei die Namen der angeblich Interessierten, ließ aber andere Faktoren unverändert, etwa das Einkommen. "Menschen mit gleichen Voraussetzungen werden unterschiedlich behandelt - allein aufgrund rassistischer Markierung", sagte der Hauptautor der Untersuchung, Tae Jun Kim, zu den Ergebnissen des Experiments.
Bundesbeauftragte fordert mehr Unterstützung für Betroffene
Die Bundesbeauftragte für Antidiskriminierung, Ferda Ataman, forderte mehr Unterstützung für Betroffene. Wer Diskriminierung erlebe, könne sich bei der Antidiskriminierungsstelle des Bundes Unterstützung holen, betonte Ataman. Gleichzeitig müsse das Antidiskriminierungsrecht aber so geändert werden, "dass es Menschen auch wirklich hilft".
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