Greenpeace fordert höhere Preise für Fleisch
Die Umweltorganisation Greenpeace fordert die Kosten der Fleischerzeugung sowie Schäden für Umwelt und Gesundheit beim Verkauf einzupreisen. Greenpeace beruft sich dabei auf eine von ihr beauftragte Studie des Forums Ökologisch-Soziale Marktwirtschaft (FÖS). Demnach entstehen bei der Erzeugung von Fleisch in Deutschland durch Umwelt- und Klimaschäden Kosten in Höhe von rund 21 Milliarden Euro pro Jahr.
Studie beziffert Milliardenschäden im Gesundheitsbereich
Die Schäden würden unter anderem durch Treibhausgasemissionen aus der Tierhaltung und die Luftbelastung mit Feinstaub und Schadstoffen verursacht, hieß es vonseiten der Umweltorganisation. Hinzu kämen Gesundheitskosten in Höhe von gut 16 Milliarden Euro durch den übermäßigen Konsum von rotem Fleisch, Schinken und Wurst, der Risiken für Herz- und Kreislauferkrankungen, Krebs und Typ-2-Diabetes erhöhe.
Die FÖS-Referentin für Agrarpolitik, Beate Richter, forderte die hohen Folgekosten der Ernährung besser in Preise für Lebensmittel und deren Produktion einzubeziehen. "Würden diese bislang versteckten Folgekosten in den Supermarktregalen für Verbraucherinnen und Verbraucher erkennbar, könnten Konsum und Produktion nachhaltiger und wirtschaftlicher werden", sagte die Expertin.
Sonderabgaben für billig produziertes Fleisch?
Greenpeace schlägt mehrere Maßnahmen vor, um gezielt auf eine nachhaltigere und gesündere Ernährung in der Bevölkerung hinzuwirken. Dies könne etwa durch eine Mehrwertsteuerreform gesteuert werden, indem ökologisch produzierte und pflanzliche Lebensmittel von der Mehrwertsteuer ausgenommen würden, während für billig produziertes Fleisch und zuckerhaltige Getränke Sonderabgaben erhoben würden. Gleichzeitig solle es ein Verbot für Werbung für ungesunde Lebensmittel geben, die sich insbesondere an Kinder richte. Greenpeace-Landwirtschaftsexperte Matthias Lambrecht kritisierte ein Fehlen solcher Maßnahmen im Koalitionsvertrag der künftigen Bundesregierung von Union und SPD.
dpa, kna (lik)
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