SPD-Chef Klingbeil soll in der neuen Bundesregierung mit der Union Vizekanzler und Finanzminister werden. Das hat das SPD-Parteipräsidium beschlossen. Damit übersteht der 47-Jährige die Wahlschlappe seiner Partei unbeschadet.

Der SPD-Vorsitzende Lars Klingbeil soll in der nächsten Bundesregierung Vizekanzler und Finanzminister werden. Das hat das Parteipräsidium entschieden. SPD-Generalsekretär Matthias Miersch teilte diese Entscheidung in Berlin mit.

Die vollständige Liste ihrer Ministerinnen und Minister will die SPD am Montag vorstellen, bevor am Dienstag die Wahl von CDU-Chef Friedrich Merz zum Bundeskanzler ansteht.

Zuvor hatte die Partei mitgeteilt, dass die SPD-Mitglieder mit deutlicher Mehrheit dem Koalitionsvertrag zugestimmt haben.

Sieben Ministerien für die SPD

Die SPD hatte sich in den Koalitionsverhandlung insgesamt sieben Ressorts gesichert, obwohl die Partei bei der Bundestagswahl nur 16,4 Prozent der Stimmen erhalten hatte.

Diese Ministerien besetzt die SPD Finanzen
Der Posten gilt als wichtigster neben dem des Kanzlers. Besetzen soll ihn SPD-Chef Lars Klingbeil.

Verteidigung
Boris Pistorius hat sich während des Kriegs gegen die Ukraine ein klares Profil erarbeitet und gilt auch deshalb als gesetzt.

Arbeit und Soziales
Der bisherige Arbeitsminister Hubertus Heil könnte abgelöst werden von der früheren Bundestagspräsidentin Bärbel Bas. Auf der Liste der möglichen Kandidaten tauchen aber auch SPD-Chefin Saskia Esken und die sächsische Sozialministerin Petra Köpping auf.

Entwicklung
Svenja Schulze könnte möglicherweise ihren Posten behalten. Wenn Esken ins Kabinett wechseln möchte, könnte das aber auch ein Posten für sie sein.

Umwelt und Klimaschutz
Für den Posten wird SPD-Generalsekretär Matthias Miersch gehandelt. Möglicherweise könnte aber auch die bisherige Entwicklungsministerin Svenja Schulze das Ressort wechseln. Weitere Kandidatinnen: Parlamentsgeschäftsführerin Katja Mast und die stellvertretende SPD-Fraktionschefin Verena Hubertz.

Bauen und Wohnen
Als möglicher Nachfolger von Klara Geywitz wird der bisherige Ostbeauftragte Carsten Schneider gehandelt.

Justiz und Verbraucherschutz
Im Gespräch ist unter anderem die brandenburgische Bundestagsabgeordnete und Richterin Sonja Eichwede.

Klingbeil seit 2021 Parteichef

Der 47-jährige Klingbeil ist seit Ende 2021 Vorsitzender der SPD, davor war er Generalsekretär. Er wurde in Soltau geboren und wuchs im benachbarten Munster auf (beides Niedersachsen) und führt seit diesem Februar auch die Bundestagsfraktion. Dieses Amt dürfte er nun wohl aufgeben.

Klingbeil hat trotz der von ihm mitverantworteten Wahlniederlage eine starke Machtbasis in der SPD. Das wurde auch in den Koalitionsverhandlungen mit der Union deutlich - teilweise verhandelte er unter vier Augen mit dem voraussichtlich künftigen Kanzler Friedrich Merz und ohne Co-Parteichefin Saskia Esken.

Ende Juni soll auf einem Parteitag das SPD-Führungsteam neu gewählt werden - ob Klingbeil und Esken erneut antreten, ist noch unklar.

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