Worum geht es beim Evangelischen Kirchentag?
Der Evangelische Kirchentag stellt in diesem Jahr das Thema Demokratie in den Mittelpunkt. Bis zum 4. Mai werden in Hannover bis zu 100.000 Menschen erwartet. Wo kommen sie unter und wie wird die Sicherheit gewährleistet? Ein Überblick.
Was erwartet die Besucher beim Evangelischen Kirchentag?
"Mutig, stark, beherzt" - so lautet das Motto des Evangelischen Kirchentags in diesem Jahr. Es gibt ein umfangreiches Programm: Neben zahlreichen Gottesdiensten wird auf verschiedenen Podien über aktuelle Themen debattiert. Es geht um die Zukunft der Demokratie, um die Herausforderungen durch Kriege und Konflikte, um eine gerechte Arbeitswelt, Umweltschutz, aber auch um die Missbrauchsfälle in der Kirche.
Außerdem gibt es viel Musik und Kultur. Es gibt Pop- und Rockkonzerte, Chor- und Blasmusik, Literaturlesungen, Theater und Filme. Das gesamte Programm ist unter anderem auf der Homepage des Kirchentages zu finden sowie in der Kirchentags-App.
Wie viele Menschen kommen zum Kirchentag?
Es wird mit bis zu 100.000 Besucherinnen und Besuchern gerechnet, beim Straßenfest am Mittwochabend könnten es sogar noch etwas mehr werden. Es wird geschätzt, dass etwa 60 Prozent der Menschen mit öffentlichen Verkehrsmitteln anreisen.
Während der gesamten fünf Tage muss in Hannovers Innenstadtbereich mit Umleitungen und Sperrungen gerechnet werden, vor allem am Mittwochnachmittag und -abend. Besucherinnen und Besucher sind nicht nur in Hotels und Jugendherbergen untergebracht, sondern zum Beispiel auch in Schulen. Auch auf dem großen Messegelände in Hannover wird es Programm geben.
Wer wird noch beim Evangelischen Kirchentag erwartet?
Zur Eröffnung am Mittwoch wird Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier erwartet, am Donnerstag nimmt die ehemalige Bundeskanzlerin Angela Merkel an einer Bibelarbeit teil und am Freitag wird der geschäftsführende Bundeskanzler Olaf Scholz einen seiner wohl letzten Termine im Amt absolvieren.
Neben weiterer politischer Prominenz kommen auch die Umweltschutzaktivistinnen Luisa Neubauer und Carla Hinrichs.
Der Kirchentag bringe Menschen miteinander ins Gespräch, bei denen das sonst nicht der Fall wäre, so Kirchentagspräsidentin Anja Siegesmund. Das diene dem gesellschaftlichen Zusammenhalt.
Wie viel kosten die Tickets?
Von den mehr als 1.500 Veranstaltungen sind viele kostenlos, darunter natürlich die Gottesdienste, aber auch einige Großevents. Dazu zählen unter anderem Open-Air-Auftritte von Max Herre, Joy Denalane und der Band Marquess. Auch der Klavierkabarettist Bodo Wartke ist kostenlos zu sehen, ebenso die Band Jupiter Jones.
Wer das komplette Kirchentags-Angebot nutzen möchte, muss eine Tages- oder Dauerkarte kaufen. Das Ticket für alle fünf Tage kostet 149 Euro, ein Tagesticket 49 Euro.
Der Etat für das Event selbst liegt nach Angaben der Veranstalter bei rund 24 Millionen Euro. Vom Land Niedersachsen kommen sieben Millionen und von der Stadt Hannover vier Millionen Euro Zuschuss.
Wie wird für Sicherheit beim Kirchentag gesorgt?
An der Sicherheitsplanung für den Kirchentag war unter anderem das niedersächsische Innenministerium beteiligt. Auf Anfrage des NDR heißt es aus dem Ministerium, es gebe keinen Hinweis auf eine konkrete Gefährdung der Veranstaltung. Allerdings erfordere die allgemeine Sicherheitslage besondere Aufmerksamkeit.
Deshalb wurde das Sicherheitskonzept nach Angaben der Stadt Hannover seit Anfang des Jahres noch einmal deutlich verschärft. So wurden unter anderem Maßnahmen wie Halteverbote oder technische Sperren beschlossen. Sichtbar für alle sind zum Beispiel 250 Betonpoller in der Stadt.
Warum gibt es den Evangelischen Kirchentag?
Der Evangelische Kirchentag wird von einem Verein getragen und ist institutionell unabhängig von den evangelischen Kirchen. Er versteht sich als christliche Laienbewegung, die alle zwei Jahre ein großes Treffen für Gläubige und Nicht-Gläubige organisiert.
Das erste fand 1949 in Hannover statt, zuletzt war 2023 Nürnberg die Gastgeber-Stadt. Zu den ursprünglichen Ideen zählt, die Ehrenamtlichen zu stärken und die Kluft zwischen Pastoren und Laien in der Kirche zu überwinden.
Kann man beim Kirchentag auch heiraten?
Ja. Wer seine Partnerschaft spontan mit einem kirchlichen Segen besiegeln möchte, kann das auf dem Kirchentag machen. Am Samstag etwa legen von 18 bis 22 Uhr am Maschsee zwei Schiffe im Halbstundentakt ab.
Nach Angaben der evangelischen Landeskirche Hannovers gibt es bereits Anmeldungen, aber weitere Paar könnten kurzfristig dazu kommen. Wer die Segnung als kirchliche Trauung anerkennen lassen möchte, muss die Urkunde über die standesamtliche Hochzeit mitbringen.
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