• Die neue Dauerausstellung des Deutschen Instituts für Animationsfilm Dresden öffnet den Blick für das Schaffen in ganz Deutschland.
  • Neu gezeigt werden Exponate von Herbert K. Schulz, Janosch und Walter Moers.
  • Auch DEFA-Exponate, die bisher im Archiv gelagert wurden, werden erstmals ausgestellt.
  • Die Ausstellung zeigt auch, wie Animationsfilme in Zeiten vor der Digitalisierung produziert worden sind.

Das Deutsche Institut für Animationsfilm (DIAF) eröffnet am Freitag in den Technischen Sammlungen Dresden eine neue Dauerausstellung: "Bild für Bild – Phase für Phase" erweitert die alte Ausstellung zum Dresdner DEFA-Trickfilmstudio um eine gesamtdeutsche Perspektive.

Bisher ungesehene Exponate aus dem Archiv

Der Publizist und DIAF-Vorstand Volker Petzold hat die Ausstellung zusammen mit dem Silhouetten-Filmer Jörg Hermann kuratiert. Ursprünglich sollte die Schau bereits im Dezember eröffnet werden. Wegen personeller und finanzieller Schwierigkeiten hat sich die Eröffnung um ein halbes Jahr verzögert.

Zu den bedeutenden Exponaten der neuen Ausstellung gehören Objekte aus der Sammlung Herbert K. Schulz, dem Schöpfer des West-Sandmännchens, eine Originalfolie des HB-Werbemännchens von Curth Schumann sowie Zeichnungen von Horst Eckert alias Janosch und Walter Moers.

"Der Kern des DIAF war immer das DEFA-Trickfilmstudio Dresden. Und wir haben uns vor ein paar Jahren im Vorstand besonnen, dass unsere Satzung ja eigentlich ein bisschen mehr hergibt", sagte Petzold im Gespräch mit MDR KULTUR. So sollen etwa auch Objekte aus der Zeit vor 1945 gezeigt werden.

"Bild für Bild, Phase für Phase" - unter diesem Titel läuft die neue Dauerausstellung am DIAF.Bildrechte: Deutsches Institut für Animationsfilm

Trotz der inhaltlichen Verlagerung aufs gesamtdeutsche Animationsgeschehen sollen auch DEFA-Exponate zeigen, die bisher im Archiv des DIAF lagerten, sagte Petzold. So etwa Exponate aus dem Bestand Curth Schumann.

Filme aus Ost und West nebeneinander

Außerdem soll die neue Dauerausstellung zeigen, wie Animationsfilme in Zeiten vor der Digitalisierung produziert wurden: "Wir zeigen Trickfilm aus Deutschland, und wir wollen gleichzeitig auch erläutern, wie kam denn dieser traditionelle Trickfilm zustande. (...) Heute sehen alle bloß noch Computer", sagte Petzold.

Gerhard Behrendt konstruiert 1960 "Unser Sandmännchen" im Puppenstudio des Deutschen Fernsehfunks.Bildrechte: MDR/DIAF/Archiv Petzold

Aus der alten Ausstellung findet sich einiges neu arrangiert wieder, zum Beispiel die Figuren aus der Puppentrickserie zum Berggeist "Rübezahl" oder die Silhouetten-Filme von Bruno Böttge und Marion Rasche.

Durch jeweilige Pendants aus der BRD werden die Exponate nun in einen neuen Kontext gestellt. Da steht beispielsweise das West-Sandmännchen nun neben seinem Ost-Kollegen.

Herbert K. Schulz animiert in West-Berlin Das Sandmännchen (Mitte der 1970er Jahre)Bildrechte: MDR/DIAF/Nachlass Küssner, Schulz


Und an den Werbefilmen von Kurt Schumann oder Roland Töper, dem Erfinder des berühmten rauchenden HB-Männchens, wird deutlich, dass Trickfilmer im Westen, ganz im Gegensatz zu ihren Ost-Kollegen, auf kommerzielle Aufträge angewiesen waren.

Weitere Infos zur neuen Dauerausstellung des DIAF :

"Bild für Bild – Phase für Phase"
Ort: Technischen Sammlungen Dresden
Junghansstraße 1–3
01277 Dresden

Eröffnung: 9. Mai um 14 Uhr

Öffnungszeiten:
Dienstag bis Freitag: 9–17 Uhr
Samstag, Sonntag und Feiertage: 10–18 Uhr

Eintritt:
Vollzahler: 5,00 Euro
Ermäßigungsberechtigte: 4,00 Euro
Freitags ab 12 Uhr ist der Eintritt frei.

Quellen: DIAF, MDR KULTUR (Lars Meyer); redaktionelle Bearbeitung: nvm

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