Korruptionsvorwurf beim Bau von Pflegeheimen: Ex-Bauleiter und Ehefrau angeklagt
Die Generalstaatsanwaltschaft Dresden hat Anklage gegen einen ehemaligen Bauleiter eines Chemnitzer Bauunternehmens sowie seine Ehefrau erhoben. Die Generalstaatsanwaltschaft wirft dem 48-Jährigen nach eigenen Angaben gewerbs- und bandenmäßige Bestechlichkeit sowie Untreue in 47 Fällen vor. Seiner ebenfalls 48-jährige Ehefrau werde Beihilfe und Geldwäsche in 45 Fällen vorgeworfen.

Bestechungsgelder für Bau von Pflegeheimen
Die Taten sollen sich den Angaben zufolge zwischen 2018 und 2022 ereignet haben. Der Bauleiter soll systematisch Bestechungsgelder von sächsischen Bauunternehmen angenommen haben, um ihnen im Gegenzug Bauaufträge beim Bau von Pflegeheimen in den Landkreisen Zwickau, Mittelsachsen, im Erzgebirge sowie im Vogtlandkreis zu verschaffen. Die Schmiergelder sollen über überhöhte oder fingierte Rechnungen direkt zulasten des Bauträgers abgerechnet worden sein.
Millionen für eigene Pferdezucht
Nach Erkenntnissen der Integrierten Ermittlungseinheit Sachsen (INES) wurden die illegalen Einnahmen in Millionenhöhe unter anderem in den Betrieb eines Pferdehofs und die Zucht von Sportpferden in Chemnitz investiert. Die Ehefrau des Hauptbeschuldigten soll aktiv an der Verschleierung der Gelder beteiligt gewesen sein.
Der ehemalige Bauleiter sitzt den Angaben zufolge bereits seit Juli 2024 in Untersuchungshaft. Ob es zur Eröffnung eines Hauptverfahrens kommt, entscheidet nun die Wirtschaftskammer des Landgerichts Chemnitz.
MDR (ben)
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- 07. Juni 2024Baufirmen in Mittelsachsen unter Korruptionsverdacht
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