Zahl der Tabaksüchtigen in Sachsen-Anhalt mit am stärksten gestiegen
In Sachsen-Anhalt ist die Zahl der Tabaksüchtigen bundesweit mit am stärksten gestiegen. Das zeigen Zahlen, die die Kaufmännische Krankenkasse (KKH) ausgewertet hat. Demnach wurden im Jahr 2023 landesweit rund 166.000 Menschen wegen Suchterscheinungen des Rauchens ärztlich behandelt. Dazu zählen den Angaben zufolge Tabakabhängigkeit, Entzugserscheinungen, ein akuter Tabakrausch oder weitere psychische Probleme aufgrund von Tabak.
Im Vergleich zu 2013 ist der Anteil der Tabaksüchtigen unter den KKH-Versicherten demnach um rund 97 Prozent gestiegen. Bundesweit lag der Anstieg bei 47,5 Prozent. In Thüringen ist die Entwicklung den Angaben zufolge am kritischsten, hier hat sich der Anteil der Tabakstüchtigen im Zehnjahresvergleich verdoppelt. In Sachsen lag der Anstieg bei etwa 80 Prozent.
Für die Analyse beruft sich die Krankenkasse auf Daten von 1,66 Millionen eigenen Versicherten. Den höchsten Anteil an Tabaksüchtigen insgesamt gibt es der Analyse zufolge in Berlin.
Raucher zum Teil auch chronisch krank
Rauchen gilt als Hauptrisikofaktor für die chronisch obstruktive Lungenerkrankung (COPD), so die Krankenkasse. Aus den Daten geht auch hervor, dass etwa ein Fünftel der Tabaksüchtigen in Sachsen-Anhalt, Sachsen und Thüringen an COPD erkrankt ist – das entspricht in etwa dem bundesweiten Durchschnitt.
COPD – Das steckt dahinter
Eine COPD entsteht durch Entzündungen der unteren Atemwege. Es kommt zu einer chronischen Verengung der Bronchien. Dauerhafte Schäden an der Lunge sind die Folge. Betroffene haben zudem ein höheres Risiko, einen Herzinfarkt zu erleiden oder an Lungenkrebs zu erkranken. Je weiter die Krankheit fortschreitet, desto weniger belastbar werden Patientinnen und Patienten. Irgendwann treten selbst im Ruhezustand Atembeschwerden auf.
Schlaganfall: Schon eine Zigarette pro Tag erhöht Risiko
Michael Falkenstein, KKH-Experte für Suchtfragen, geht davon aus, dass die Zahlen allerdings nur die Spitze des Eisbergs zeigen: "Wir können nur diejenigen Fälle auswerten, in denen eine Tabakabhängigkeit ärztlich diagnostiziert wurde", so Falkenstein.
Die KKH warnt eindringlich vor dem Rauchen. Schon bei einer Zigarette pro Tag steige das Risiko für eine Herzerkrankung und einen Schlaganfall. Auch durch E-Zigaretten und Wasserpfeifen würden Stoffe inhaliert, die der Lunge schaden. Mit dem Rauchen aufzuhören, lohne sich in jedem Alter, so die Krankenkasse.
MDR (Kalina Bunk)
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