UNESCO-Welterbestätten locken viele Besucher an
Wer von der UNESCO die Auszeichnung "Welterbe" erhält, kann sich internationaler Aufmerksamkeit sicher sein. Beim heutigen "Welterbetag" konnten sich Besucher selbst ein Bild von Deutschlands 54 Kultur- und Naturerbestätten machen.
Deutschlands Welterbestätten haben bundesweit viele Besucherinnen und Besuchern angelockt. Beim 20. UNESCO-Welterbetag öffneten alle 54 Kultur- und Naturerbestätten vom Alpenvorland bis zur Nordsee ihre Türen.
"Ziel des Aktionstags ist es, das Welterbe für alle Menschen zugänglich zu machen", sagte die Präsidentin der Deutschen UNESCO-Kommission, Maria Böhmer, beim zentralen Festakt in der Michaeliskirche in Hildesheim. Dabei werde die völkerverbindende Kraft des kulturellen Erbes erlebbar. Zudem schenke das Welterbe den Menschen vor Ort ein Identitätsgefühl.

Ausgezeichnet als UNESCO-Welterbestätte: das Schweriner Schloss als Teil des Residenzensembles.
Viele Welterbeveranstaltungen bundesweit
Unter dem Motto "Vermitteln, verbinden, begeistern" waren bundesweit mehr als 350 Veranstaltungen geplant, darunter Sonderführungen, Vorträge, Konzerte, Workshops und Mitmachaktionen. Zum deutschen Welterbe gehören unter anderem das Wattenmeer, die Dome von Köln und Speyer, das Residenzensemble in Schwerin oder die Hamburger Speicherstadt.
In Hildesheim standen der katholische Dom und die evangelische St. Michaeliskirche im Blickpunkt. Beide gehören seit 40 Jahren wegen ihrer besonderen frühromanischen Architektur und ihrer mittelalterlichen Kunstwerke zum Weltkulturerbe.
Jubiläum "200 Jahre Museumsinsel Berlin"
Bei einer Festveranstaltung auf der Berliner Museumsinsel hob Kulturstaatsminister Wolfram Weimer die Bedeutung des Ensembles hervor: "Die Museumsinsel macht Berlin zu einer kulturellen Weltstadt - und das nicht erst, seitdem sie zum UNESCO-Weltkulturerbe zählt", sagte er. Auf engstem Raum fänden sich hier einmalige Kulturschätze wie die Nofretete, das Ischtar-Tor sowie eindrucksvolle Architektur aus verschiedenen Epochen. "Dieses Erbe zu schützen und es als Erfahrungsschatz für künftige Generationen zu bewahren, ist für die Bundesregierung eine Aufgabe mit hoher Priorität."
Der Vorsitzende der Welterbestätten in Deutschland, Fritz Ahrberg, rief die Menschen dazu auf, sich die Stätten persönlich anzuschauen. Jedes Bauwerk und jede Landschaft sei einzigartig, betonte er beim Festakt in Hildesheim: "Ich würde mir wünschen, dass jeder Mensch ein Gefühl davon bekommt." Der deutsche Welterbetag wurde 2005 ins Leben gerufen und wird seitdem alljährlich am ersten Sonntag im Juni begangen.
Kulturelles Erbe der Menschheit bewahren
Weltweit gibt es aktuell 1.223 Welterbestätten - dazu zählen städtebauliche Ensembles ebenso wie Einzeldenkmäler, Ökosysteme und Landschaften. Neben bekannten Stätten wie der Akropolis in Athen, Notre-Dame in Paris oder dem Kölner Dom gibt es auch viel Unbekanntes: megalithische Krüge in Laos, armenische Klosteranlagen im Iran oder eine britische Marine-Werft in Antigua. Ziel der 1945 von den Vereinten Nationen gegründeten UNESCO ist es, das kulturelle Erbe der Menschheit zu bewahren.
Startpunkt für die Welterbe-Idee war eine einzigartige internationale Solidaritätskampagne, wie Böhmer in der neuesten Ausgabe der Zeitschrift Politik und Kultur des Deutschen Kulturrates schreibt. Als 1964 die Tempel von Abu Simbel in Ägypten durch den Bau des Assuan-Staudamms von Überflutung bedroht waren, setzten sich viele Staaten dafür ein, die Tempel zu verlegen und zu retten. Damit war die Idee des Welterbes geboren.
Konzept für Erhalt als zentrales Kriterium
Wer auf die Liste will, muss den "außergewöhnlichen universeller Wert" der jeweiligen Stätte nachweisen und ein Konzept für den Erhalt präsentieren, betont Böhmer. Der universelle Wert leitet sich aus zehn Kriterien ab: Es muss sich beispielsweise um ein Zeugnis herausragender menschlicher Schöpferkraft handeln, besonders bedeutsam sein für einen historischen Zeitraum oder einen wichtigen Schnittpunkt menschlicher Entwicklung in Sachen Architektur, Technik, Großplastik, Städtebau oder Landschaftsgestaltung repräsentieren.
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