• Die Stimmung in der ostdeutschen Wirtschaft hat sich im Mai überraschend verbessert.
  • Das Geschäftsklima zog im Mai in Industrie und Dienstleistungen klar an, im Handel sind die Bewertungen gemischt und der Bau blickt trotz schwächerer Lage positiv voraus.
  • Die bessere Stimmung liegt an weniger Sorgen über Zölle und an neuen Wachstumsplänen der Regierung.

Die Stimmung in der ostdeutschen Wirtschaft hat sich im Mai deutlich verbessert. Der Geschäftsklimaindex des Ifo-Instituts für den Osten stieg um 2,6 Punkte auf 89,2 Zähler, wie die Dresdner Niederlassung des Instituts mitteilte. Der Anstieg komme überraschend, sagte der stellvertretende Leiter der Ifo-Niederlassung Dresden, Joachim Ragnitz. Zwar hätten sich die Erwartungen auch deutschlandweit verbessert, "aber lange nicht so stark wie in den ostdeutschen Ländern".

Das Ifo-Geschäftsklima Ostdeutschland basiert auf rund 1.700 monatlichen Meldungen von Unternehmen aus Industrie, Dienstleistung, Handel und Bau. Die Unternehmen werden dabei sowohl zur aktuellen Lage als auch zu ihren Erwartungen für die kommenden sechs Monate befragt.

Einzelhandel optimistisch

Die befragten Unternehmen im Osten beurteilten sowohl ihre aktuelle Lage als auch die Erwartungen für die kommenden Monate positiver als im April. Das gilt vor allem für das verarbeitende Gewerbe. Auch im Dienstleistungssektor hellte sich das Klima spürbar auf – die Unternehmen sind für die kommenden Monate erheblich optimistischer als zuletzt, während sich die aktuelle Geschäftslage leicht verbesserte.

Im ostdeutschen Handel zeigte sich ein gemischtes Bild: Während der Einzelhandel die laufenden Geschäfte deutlich besser bewertete, fiel die Lageeinschätzung im Großhandel spürbar schlechter aus. Trotzdem blickte der Handel insgesamt deutlich optimistischer in die Zukunft als zuletzt. 

Im Baugewerbe verbesserte sich das Geschäftsklima ebenfalls. Zwar wurde die aktuelle Lage etwas schlechter eingeschätzt, doch die Erwartungen an die kommenden Monate zogen kräftig an.

Weniger Sorgen als noch im April

Ein Grund dafür sei eine Korrektur der stark negativen Einschätzungen im April: "Im Vormonat waren die Unternehmen in Ostdeutschland noch deutlich pessimistischer als jene in Deutschland insgesamt, wohl vor dem Hintergrund der damals verkündeten Zollerhöhungen durch die US-Regierung", sagte Ragnitz.

Ragnitz zufolge sehen die Unternehmen deutlich bessere Geschäftsperspektiven, weil sich die Lage inzwischen etwas entspannt und die neue Bundesregierung zudem spürbare Wachstumsimpulse in Aussicht gestellt habe. "Insoweit besteht Hoffnung, dass das Tief der konjunkturellen Entwicklung zumindest in Ostdeutschland durchschritten ist", betonte Ragnitz.

dpa(jst)

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