Ein 14-jähriger Jugendlicher steht in Köln unter Terror-Verdacht. Er soll einen Anschlag auf einen Weihnachtsmarkt geplant haben.

Zuerst hatte die "Bild"-Zeitung über den Fall berichtet. Demnach gab es am Freitagvormittag eine Durchsuchung im Elternhaus des 14-Jährigen. Der Schüler soll nicht nur IS-Propaganda verbreitet, sondern einen Anschlag angekündigt haben.

Treueschwur auf "Kalifen"

Die Staatsanwaltschaft Köln führt nach dpa-Informationen ein Ermittlungsverfahren gegen den deutschen Staatsangehörigen. Zunächst hatten die Behörden gegen ihn wegen Propaganda für die Terrorgruppe Islamischer Staat ermittelt. Er soll auf seinem Tiktok-Profil zwei Videos und einen Beitrag mit Bezügen zur Terrororganisation IS veröffentlicht haben. Zudem soll er ein Standbild mit dem Treueschwur auf den aktuellen IS-Kalifen verbreitet haben.

Im Zuge der Ermittlungen stieß das Landeskriminalamt NRW dann auf weitere Social-Media-Profile des Verdächtigen. Auch dort soll er islamistische Inhalte veröffentlicht haben. Bei einem operativen Informationsaustausch der Sicherheitsbehörden seien dann Hinweise auf Anschlagsplanungen durch den Jugendlichen bekanntgeworden. Er soll auch über eine Ausreise nachgedacht haben.

Innenminister Reul betroffen

"Ein junger Mann hat nicht nur auf seinen Social-Media-Kanälen IS-Propaganda verherrlicht und verbreitet, sondern auch Anschlagsphantasien geteilt. Dass bereits 14-Jährige so drauf sind, ist ungeheuerlich", sagte NRW-Innenminister Herbert Reul (CDU). "Soziale Medien sind Brandbeschleuniger für Extremismus. Tiktok ist längst nicht mehr nur Bühne für Tänze, sondern Brutkasten für Extremismus geworden."  Dort geschehe Radikalisierung in Echtzeit – auf dem Smartphone, in der Hosentasche.

Jugendlicher in Polizeigewahrsam

Wie weit die Planungen bereits gediehen waren, ist unbekannt. In Chats soll er Hinweise auf einen Kölner Weihnachtsmarkt im Dezember 2025 genannt haben. Der Jugendliche befindet sich in Polizeigewahrsam. Bisher war er laut "Bild" nicht polizeilich auffällig geworden.

Unsere Quellen:

  • Nachrichtenagentur dpa
  • Artikel der "Bild"-Zeitung am 6. Juni 2025

Über dieses Thema berichtet der WDR am 06.06.2025 auch im Hörfunk: WDR aktuell ab 14 Uhr.

Quelle: WDR

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