Nach Frostjahr: Obstbauern hoffen auf gute Ernte
- Nach dem Frostjahr 2024 erwarten Obstbauern eine deutlich bessere Ernte.
- Apfelbäume werfen derzeit überschüssige Früchte ab.
- Die Obstbauern hoffen auf stabiles Wetter ohne Extremereignisse.
Hoffnung nach dem Frostjahr
Wilhelm Schäfer ist Vorstand der Kindelbrücker Obstbaugenossenschaft im Landkreis Sömmerda in Thüringen. Fragt man ihn nach dem vergangenen Jahr, sagt er: "Das war eine Katastrophe." Und dieses Jahr? "Ich sag' mal, wenn so Mitte Mai die Eisheiligen rum sind, fällt einem natürlich erstmal ein Stein vom Herzen, dass man da durchgekommen ist. Die Niedrigsttemperaturen von null Grad – das machen die Obstbäume oder die Früchte schon noch mit."
Erst Temperaturen unter null Grad werden gefährlich: "Aber das war dieses Jahr nicht der Fall und deswegen sind wir sehr optimistisch dieses Jahr." Das Frühjahr war zwar relativ kalt – aber noch zu verkraften. Für die laufende Erdbeerernte, die nun bald beginnende Süßkirschernte und die dann folgende Zwetschge erwartet Schäfer Normalerträge. Auch bei den Äpfeln sieht es sehr gut aus.
Nach den Frostschäden im vergangenen Jahr haben die Bäume Kraft gesammelt: "Wir müssen dann schauen, dass nicht zu viele Früchte an dem Baum hängen. Sonst werden die zu klein. Also dünnen wir aus. Aber auch hier hilft uns der Juni-Fruchtfall in diesem Jahr." So seien die Apfelbäume gerade dabei, die Früchte, die sie nicht nähren können abzuschmeißen. "Dennoch gehen wir von einem überdurchschnittlichen Ertrag aus", sagt Schäfer.
Sorge vor Extremwetterereignissen
Auch Carmen Stefanie Kaps ist optimistisch. Sie ist die Geschäftsführerin des Obstbauverbands Sachsen & Sachsen-Anhalt. Frost- und Hagelschäden habe es nur in kleinem Ausmaß gegeben. Zuletzt haben regnerische Tage die Obstbauern erleichtert.
Sie hofft für die kommenden Wochen: "Das optimale Wetter wäre natürlich gelegentlich Regen, viel Sonnenschein. Nicht zu warm, nicht zu kalt." Und vor allem auch keine Extremwettereignisse, das sei das Wichtigste: "Kein Hagel, keine Starkregen. Keine große Hitze über 30 Grad. Mit dem Rest kann der Obstbauer eigentlich ganz gut umgehen, wenn es alles so im Rahmen ist."
Dann rechnen sie über alle Obstsorten im gesamten Verband für Sachsen und Sachsen-Anhalt mit rund 80.000 Tonnen Obsternte in diesem Jahr. Bei den großen Schäden im vergangenen Jahr wurden dagegen nur 10.000 Tonnen Obst geerntet. Für ein richtig gutes Jahr fehlen laut Kaps dann nur noch faire Preise – und natürlich Kundschaft, die regionales Obst kauft.
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