• Die Thüringer Landesregierung will den Slogan "Das Grüne Herz Deutschlands" stärker nutzen – als Ersatz für den bisherigen Spruch "Thüringen entdecken".
  • Auch im Agrar-Marketing soll der Slogan künftig Regionalität und Qualität sichtbar machen.
  • Der Bauernverband begrüßt den Schritt und sieht darin eine Chance auf mehr Sichtbarkeit für Thüringer Produkte.

Kritik am bisherigen Slogan "Thüringen entdecken"

Wer über die Autobahn nach Thüringen kommt, wird an der Landesgrenze begrüßt mit dem Slogan "Thüringen entdecken", eingeführt während der Regierungszeit von Linken, SPD und Grünen. Der aktuelle Digital- und Infrastrukturminister Steffen Schütz vom BSW, ehemals Inhaber einer Werbeagentur, hält wenig von dieser Botschaft. "Das ist wie modellieren mit Salat in der Männergruppe." Eine Ansicht, die von den Kollegen der CDU geteilt wird.

Unter Ministerpräsident Mario Voigt ist nun eine Formulierung ins Scheinwerferlicht zurückgekehrt, die unter Rot-Rot-Grün nicht ausgeblendet, aber doch zur Seite gelegt wurde: Thüringen – das grüne Herz Deutschlands. Andreas Bühl, Fraktionschef im Landtag findet, dieser Slogan eigne sich zu vielem: "Es ist etwas Positives, es ist etwas nach vorn gewandtes. Es ist etwas, wo die Leute auch über Thüringen hinaus eine Verbindung knüpfen können." Ganz im Gegensatz zum bisherigen Slogan, sagt Bühl: "Der ist sehr unspezifisch. Jetzt gibt es etwas, wo viele auch mit Gefühle verbinden. Und das ist gut für Thüringen."

"Grünes Herz Deutschlands" soll Agrar- und Tourismusmarke werden

Der Slogan, das Logo – sie sollen im Tourismus und im Agrar-Marketing genutzt werden. Das grüne Herz als Dachmarke, unter der sich die Betriebe versammeln können, als Qualitätsmerkmal. Das Wirtschaftsministerium – CDU geführt – plant dafür die Gründung einer Gesellschaft. Staatssekretär Marcus Malsch: "Mir ist wichtig, ein Zeichen nach außen zu bringen, was die Regionalität hervor stellt – also, in Thüringen produziert, mit Thüringer Händen, Maschinen und Ideen – und dafür eine große Gemeinschaft zu gründen, die sagt: Das sind wir."

Das Ministerium will auf bestehende Strukturen zurückgreifen, Abteilungen und Referate verschiedener Ämter zusammenführen. Das spart die Anschubfinanzierung. Vorangestellt werden muss zunächst eine Bestandsaufnahme: Welcher der mehr als 3.600 landwirtschaftlichen Betriebe in Thüringen produziert auf den insgesamt 778.000 Hektar Nutzfläche was genau? "Wir haben diese Nord-Süd- und Ost-West-Ausdehnung hier in Thüringen. Wir haben hier diese Kleinteiligkeit. Wir haben super viele schöne Produkte, aber wir haben zu wenig Kenntnis über das, was wir eigentlich haben" meint Marcus Malsch.

Positive Reaktionen aus der Landwirtschaft

In den Agrarbetrieben im Freistaat treffen die Ideen aus dem Wirtschaftsministerium auf Wohlwollen. Die Bereitschaft sich zu vernetzen, sei überall spürbar, sagt Wolfgang Peter, stellvertretender Präsident des Thüringer Bauernverbandes, Landwirt und Halter von mehr als 100 Milchziegen. "Wir sind Landwirte, wir sind keine Marketing-Profis. Wir müssen uns da manchmal was aus den Fingern ziehen und es wäre eben gut, wenn dort wirklich Leute vom Fach sitzen." Dass die Landesregierung aus CDU, BSW und SPD den Slogan "Thüringen – das grüne Herz Deutschlands" wiederbelebt, sieht Wolfgang Peter als richtigen Schritt, der mehr Selbstbewusstsein schaffen kann: "Ich glaube, wir müssen uns als Thüringer wieder mehr entdecken können, wiederfinden können als kleines Bundesland."

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