Verbände fordern mehr Geld, um etwa Kliniken und Pflegeheime besser auf Hitze einzustellen. Der Chef der Deutschen Krankenhausgesellschaft, Gerald Gaß, sagte der "Rheinischen Post", nur wenige Krankenhäuser verfügten über klimatisierte Krankenzimmer, Büros und Aufenthaltsräume. "Langfristig brauchen wir ein Klimaschutz- und Anpassungsprogramm, um alte Gebäude umzubauen und zu sanieren."

Nur so könnten Kliniken den Schutz von Patientinnen und Patienten sowie Personal vor den Folgen des Klimawandels sicherstellen. Aktuell setzten Kliniken auf Maßnahmen wie Fassadenverschattung und Kühlakkus, sagte Gaß.

VdK warnt vor Hitzerisiko in Pflegeeinrichtungen

Der Sozialverband VdK kritisiert, dass viele Pflegeeinrichtungen in Deutschland noch immer nicht ausreichend auf extreme Hitze vorbereitet sind. Vor allem ältere Gebäude ohne Klimaanlagen heizten sich schnell auf und seien daher eine Gefahr, sagt VdK-Präsidentin Verena Bentele. Sie fordert bauliche Maßnahmen und Schulungen für das Personal. Damit seien zum Beispiel das Einbauen von Rollos, Markisen und das Einrichten gekühlter Räume gemeint.

Volkssolidarität: Umsetzung oft schleppend

Auch der Bundesverband Volkssolidarität sieht Handlungsbedarf. Laut Marlene Mann vom Verband verfügen die Seniorenheime zwar über ausreichend Hitzeschutzkonzepte, doch die Umsetzung sei oft nur schrittweise möglich. Förderprogramme seien begrenzt und schwer zugänglich. "Bis zur Umsetzung von Maßnahmen vergeht so viel Zeit, zumal ein umfangreicher Analyseprozess für jede Einrichtung erforderlich ist, der selbst etwa ein Jahr in Anspruch nimmt."

Zudem seien die identifizierten Maßnahmen häufig nur anteilig beziehungsweise eingeschränkt förderfähig, beklagte Mann. Sie forderte außerdem eine engere Zusammenarbeit mit den Behörden des kommunalen Katastrophenschutzes. "Hier sehen unsere Pflegeeinrichtungen – besonders im ambulanten Bereich – einen hohen Verbesserungsbedarf. Zum Beispiel werden Risikogruppen nicht systematisch erfasst."

dpa/afp(mbe)

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