Hitzerekorde in Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen – Waldbrandgefahr steigt
- Hoch Bettina hat Temperaturen von mehr als 38 Grad nach Mitteldeutschland gebracht.
- In mehreren Ortschaften wurden neue Temperaturrekorde gemessen.
- Mit einer ersten leichten Abkühlung ist dem MDR-Wetterstudio zufolge voraussichtlich am Donnerstag zu rechnen.
- In Portugal und Spanien stiegen die Temperaturen am vergangenen Wochenende mancherorts auf über 40 Grad.
- Durch Trockenheit steigt die Waldbrandgefahr in den kommenden Tagen weiter an.
Mit Hoch Bettina ist seit Montag die erste Hitzewelle des Jahres über Mitteldeutschland gezogen. Nach Angaben des MDR-Wetterstudios hat das extreme Wetter am Mittwoch seinen Höhepunkt erreicht. Der höchste Tageswert in der Region wurde den MDR-Meteorologen zufolge in Demker (Sachsen-Anhalt) mit 39,2 °C erreicht. In Sachsen erlebte Mockrehna-Klitzschen mit 38,5 °C einen neuen Höchstwert. Auch in Thüringen wurde es heiß. Den Höchstwert gab es in Artern mit 37,9 °C. Die deutschlandweit höchste Temperatur wurde am Nachmittag aus Brandenburg mit 39,9 Grad in Heideblick-Langengrassau gemeldet.
Hitzerekorde in zahlreichen Orten

MDR aktuell extra: Hitze in Mitteldeutschland
MDR aktuell extra: Hitze in Mitteldeutschland
anschließend: das MDR-Wetter
Moderation: Stefanie Blochwitz
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Neben Mockrehna-Klitzschen wurden in Mitteldeutschland an zwölf weiteren Orten neue Hitzerekorde erreicht. Besonders hervorzuheben sind Jeßnitz (38,3 °C) und Könnern (37,9 °C), die ihre bisherigen Höchstwerte aus 2018 bzw. 2022 übertrafen. Weitere Rekorde gab es unter anderem in Freyburg (37,5 °C), Zerbst-Buhlendorf (37,4 °C), Bad Düben (37,2 °C) und in Lutherstadt Wittenberg-Straach (36,8 °C). Auch in Teilen Sachsens und Thüringens wurden neue lokale Temperaturrekorde registriert – etwa in Frohburg, Markkleeberg, Liebschützberg und Greußen.
Nach 40 Grad am Mittwoch erste Abkühlung ab Donnerstag
Mit einer Abkühlung aufgrund von Hitze-Gewittern ist nach Angaben des MDR-Wetterstudios voraussichtlich am Donnerstag zu rechnen. Am Freitag soll es dann einen deutlichen Temperatursturz auf 25 Grad geben.
Hitzetage: Aufruf zur Kirchen-Öffnung
Mit Blick auf die Hitzetage hatte das Landeskirchenamt der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland die Gemeinden aufgerufen, die Kirchen-Gebäude zu öffnen. Kirchen seien oft die auf natürliche Weise kühlsten Orte in Stadt und Land, sagte Kirchenamtspräsident Jan Lemke. Wenn es um die Gesundheit der Menschen gehe, sei jeder in der Pflicht zu helfen. Hitzewellen dürften nicht wie im vergangenen Sommer erneut zum Tod von Menschen führen. Die Evangelische Kirche Mitteldeutschland umfasst nach eigenen Angaben 3.900 Kirchen und Kapellen.
Extreme Temperaturen auch in Südeuropa
Auch weite Teile Südeuropas stöhnen unter einer Hitzewelle. In der italienischen Hauptstadt Rom stieg die Temperatur am vergangenen Wochenende schon bis Mittag auf 38 Grad. Auch aus Südfrankreich, Griechenland und der Türkei wurden ähnlich hohe Temperaturen gemeldet. In Spanien und Portugal kletterten die Temperaturen mancherorts über die 40-Grad-Marke. Wegen der großen Waldbrandgefahr rief die portugiesische Regierung für den Großteil des Landes die höchste Alarmstufe aus.
Waldbrände seit Dienstag, Gefahr in Mitteldeutschland weiter hoch
Bereits am Dienstag kam es in mehreren Regionen zu Wald- und Busch-Bränden. Bei Thale im Harz ist die Feuerwehr auch am Mittwochabend noch im Löscheinsatz. Auch im Landkreis Meißen in Gohrischheide bei Zeithain ist ein Waldbrand ausgebrochen. Aufgrund der Nähe zu einem ehemaligen Spreng-Platz gestalten sich die Löscharbeiten schwierig, da der Boden mit Munition belastet ist.
In mehreren Landkreisen in Sachsen-Anhalt, Sachsen und Thüringen gilt zudem die höchste Waldbrandgefahrenstufe 5. Bei Gefahrenstufe 4 können einzelne Waldgebiete gesperrt werden, aber auch öffentliche Grillplätze und Feuerstellen. Generell wird bei den Stufen 4 und 5 empfohlen, die betroffenen Waldgebiete zu meiden.
Klimawandel verstärkt Hitzewellen
In Folge des Klimawandels nehmen Extremwetterereignisse und damit auch Hitzewellen in Deutschland zu. Das stellt die Landwirtschaft vor Herausforderungen, gefährdet die Trinkwasserversorgung und erhöht das Waldbrand-Risiko.
Zudem bergen die hohen Temperaturen gesundheitliche Gefahren. Einer Studie des Robert Koch-Instituts zufolge gab es in den Jahren 2023 und 2024 jeweils etwa 3.000 Hitze-Tote in Deutschland.
MDR Aktuell berichtet in einem MDR Extra von den Folgen der aktuellen Hitzewelle. Reporterinnen und Reporter sind unterwegs, von der Straßenbaustelle bis zum Campingplatz. Wie anpassungsfähig sind wir Menschen an die Hitze? Wie lassen sich heiße Städte besser rüsten? Wie sieht die Zukunft der europäischen Klimaschutzpolitik aus? Wir sprechen darüber in ausführlichen Experteninterviews. Auch die akute Waldbrandgefahr ist ein Thema – heute um 19:30 Uhr im MDR FERNSEHEN.
MDR/dpa(kos/isc/mbe/amu)
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