Ticker zum Waldbrand in Gohrischheide: Die Lage am Freitagmorgen
Folgende Straßen sind wegen des Waldbrandes gesperrt:
- die B169 zwischen Neudorf und dem Abzweig Heidehäuser
- die Straßen zwischen Heidehäuser und Nieska
- sowie zwischen dem Abzweig Spansberg und dem Ort Spansberg
09:04 Uhr | Blick nach Thüringen
Auch in Thüringen lodert der Waldbrand auf der Saalfelder Höhe weiter. Die Lage habe sich in der Nacht etwas verbessert, weil sich die Fläche des Brandes nicht ausgeweitet habe, sagte ein Sprecher des Landkreises. Unter Kontrolle seien die Feuer dort aber nicht. Alle Infos zu diesem Waldbrand finden Sie hier:
08:55 Uhr | Die aktuellen Brandherde
Die Brandherde in der Gohrischheide befinden sich weiter in der Nähe von Jacobsthal, Neudorf, Heidehäuser, Lichtensee und Nieska. Das teilt die Einsatzleitung am Freitagmorgen mit. Eine nächtliche Brandausbreitung in Richtung Bundeswehrkaserne konnte eingedämmt werden. Das Feuer habe nicht auf das Gelände übergegriffen.
08:49 Uhr | Polizei hilft vom Lande und aus der Luft
Ein Hubschrauber der Bundespolizei hat am Donnerstag rund 63.000 Liter Löschwasser abgeworfen, um den Waldbrand in der Gohrischheide zu bekämpfen. Nach den 35 Anflügen am Donnerstag soll der Hubschrauber der Fliegerstaffel Blumberg auch am Freitag weiter helfen, teilte die Bundespolizei mit.
Auch die Bundeswehr schickt zwei Löschhubschrauber zur Brandbekämpfung. Insgesamt sind am Freitag vier Hubschrauber im Einsatz, so Kreisbrandmeister Thomas Fischer. Die Hubschrauber können aber nur über Brandstellen eingesetzt werden, wo der Boden nicht munitionsbelastet ist. Unterstützung bei den Löscharbeiten erhalte die Feuerwehr jetzt außerdem von einem Wasserwerfer der Polizei.

08:00 Uhr | Bürgertelefon geschaltet
Ab 8 Uhr schaltet der Landkreis Meißen ein Bürgertelefon. Dort können sich Einwohnerinnen und Einwohner über das Brandgeschehen informieren.
07:13 Uhr | Betretungsverbot in Dresden
Die Landeshauptstadt Dresden hat eine neue Allgemeinverfügung zum Betreten des Waldes erlassen. Demnach dürfen bei Bekanntgabe der Waldbrandgefahrenstufen 4 und 5 - wie derzeit - Straßen und Wege im Wald nicht verlassen werden. Das Parken außerhalb von ausgewiesenen Parkflächen, beispielsweise unmittelbar am Waldrand, sei untersagt. Diese Allgemeinverfügung tritt sofort in Kraft, teilte die Stadt mit. Hintergrund ist nach Angaben der Stadt, dass die Mehrzahl der Waldbrände durch Menschen ausgelöst werden.
06:07 Uhr | Lage in der Nacht etwas beruhigt, aber Feuer noch nicht unter Kontrolle
Rund 360 Einsatzkräfte konnten in der Nacht zu Freitag verhindern, das Flammen der Gohrischheide auf Ortschaften übergreifen. In der Nacht hat sich die Lage aufgrund gesunkener Temperaturen und Windstille etwas beruhigt, es kann aber sein, dass erloschene Brandherde wieder aufflackern, sagte Kreisbrandmeister Thomas Fischer MDR SACHSEN. Von einer Entspannung der Lage könne daher nicht die Rede sein. Die Löscharbeiten gestalten sich weiterhin schwierig, die Einsatzkräfte kommen aufgrund der Munitionsbelastung im Boden nicht an die Brandherde heran.
05:15 Uhr | Genügend Löschwasser für die Gohrischheide
Das Wasser für die Löscharbeiten kommt laut Kreisbrandmeister Thomas Fischer aus umliegenden Kiesgruben, zum Beispiel in Nieska und Zeithain. Außerdem gebe es in der Gohrischheide mehrere Zisternen mit einem Fassungsvermögen von jeweils 150 Kubikmeter Wasser. "Also Wasser haben wir genug", sagt Fischer MDR SACHSEN auf Nachfrage.
Allerdings könne der Brandherd in der Mitte der Gohrischheide aufgrund der Munitionsbelastung im Boden nicht erreicht werden. "Dort müssen wir Sicherheitsabstände einhalten. Wenn das Feuer irgendwann keine Nährstoffe mehr hat, geht es von alleine aus", so Fischer. Die Taktik sei, die Ausbreitung zu verhindern und in der Mitte ausbrennen lassen.
05:01 Uhr | Löschhubschrauber und Wasserwerfer der Polizei
Ab Freitagmorgen sollen zwei Wasserwerfer der Polizei die Löscharbeiten der Feuerwehr in der Gohrischheide verstärken. "Die können massiv Wasser mitführen und haben eine ordentliche Wurfweite, sodass wir von der Straße aus mit einer gesicherten Entfernung Wasser in das Waldgebiet einbringen können." Die Wasserwerfer stünden bereits bereit, seien aber zur Stunde laut Kreisbrandmeister Thomas Fischer noch nicht im Einsatz.
04:38 Uhr | Trotz gesunkener Temperatur und Windstille keine Entwarnung
Durch die in der Nacht gesunkenen Temperaturen und die Windstille, lodern die Feuer vor allem im Bodenbereich, sagte Kreisbrandmeister Thomas Fischer aus dem Lagezentrum Gohrischheide am Freitagmorgen MDR SACHSEN. Von einer Entspannung der Lage könne jedoch nicht ausgegangen werden: "Sobald die Sonne wieder aufgeht und der Wind wieder auffrischt, müssen wir aber davon ausgehen, dass sich das Feuer wieder entzündet." Zur Stunde seien 360 Einsatzkräfte im Einsatz.
04:02 Uhr | Mehrere kleine Brände in der Nacht - auch in Zeithainer Kaserne
In der Nacht zum Freitag kam es in der Gohrischheide zu weiteren, kleineren Bränden, wie Kreisbrandmeister Thomas Fischer aus dem Lagezentrum Gohrischheide am Freitagmorgen MDR SACHSEN sagte. "Aktuell haben wir mit einem Brandereignis in der Zeithainer Kaserne zu tun. Wir begrenzen es aktuell und bekämpfen es mit kommunalen Tanklöschfahrzeugen und Tanklöschfahrzeugen von der Bundeswehr." Ansonsten sei es relativ ruhig. Ein kleinerer Brand bei Nieska habe bereits unter Kontrolle gebracht werden können.
03:18 Uhr | Landkreis schaltet Bürgertelefon zum Brandgeschehen
Wie eine Sprecherin des Landratamts Meißen MDR SACHSEN sagte, sind auch in der Nacht etwa 500 Feuerwehrkräfte im Einsatz. Die Lage sei unverändert. Noch immer könne nur mit großem Abstand gelöscht werden. Die Brandherde können somit nicht direkt gelöscht werden. Es gehe momentan weiter darum, das Feuer unter Kontrolle zu bringen.
Gegen 8 Uhr will der Landkreis ein Bürgertelefon schalten. Dort können sich Bürgerinnen und Bürger über das aktuelle Brandgeschehen informieren. "Entweder bekommen sie gleich eine Antwort oder die Frage wird entsprechend weitergeleitet und sie werden zurückgerufen", sagte eine Sprecherin MDR SACHSEN.
01:27 Uhr | Kritik an Feuerwehr-Kürzungen unter Kretschmer-Video
In den sozialen Netzwerken wächst die Kritik an Kürzungen bei der Feuerwehr in Sachsen. Auslöser ist ein Video-Post von Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU), in dem er am Donnerstag während eines Besuchs in der Gohrischheide die Arbeit der ehrenamtlichen Einsatzkräfte lobt und Investitionen in Technik und Abläufe betont.
Unter dem Beitrag erinnern Nutzer an die im neuen Doppelhaushalt beschlossenen Einsparungen. Für die Jahre 2025 und 2026 sind jeweils 33 bzw. 34 Millionen Euro für die Feuerwehren eingeplant – deutlich weniger als die 40 Millionen Euro im Jahr 2024. Viele Nutzer sehen darin einen Widerspruch zwischen öffentlicher Anerkennung und finanzieller Ausstattung der Einsatzkräfte.
00:34 Uhr | Dritte Einsatznacht ist angebrochen
Der Waldbrand in der Gohrischheide beschäftigt auch in der Nacht zu Donnerstagabend weiterhin zahlreiche Einsatzkräfte. Reporterangaben zufolge lodern noch immer Flammen in dem schwer zugänglichen Gebiet. Der Regen am Tage habe nur kurzfristig zu einer Entspannung geführt. Der Löschhubschrauber der Bundespolizei hatte kurz vor Mitternacht den Einsatz beendet, wie aus einem Post der Bundespolizeidirektion Spezialkräfte auf der Plattform "X" hervorgeht.
Donnerstag, 3. Juli 2025
23:36 Uhr | Wie viel Munition liegt noch in der Gohrischheide?
"Das Gelände ist munitionstechnisch stark verseucht", sagt Stephan Steuer vom Verein Elbe-Röder-Dreieck. Bis zum Ende des Zweiten Weltkrieges 1945 sei fast die gesamte Gohrischheide militärisch genutzt worden - eine Fläche von 4.000 Hektar an. Wie viel Munition genau in der Gohrischheide liegt, sei leider schwer schätzbar, sagte eine Sprecherin des Kampfmittelbeseitigungsdienstes Sachsen dem MDR.
Aktuell hat der Sächsische Kampfmittelräumdienst (KMBD) der Polizei seinen Hauptsitz in Zeithain und bildet Anwärter an der Fundmunition aus. Der KMBD suche regelmäßig nach Kriegsmunition, für die komplette Beräumung fehlt Geld. Diese sei laut KMBD abhängig von finanziellen Mitteln, welche durch den Staatsforst und die Naturschutzbehörde bereitgestellt werden.

23:24 Uhr | Militärische Nutzung der Gohrischheide seit hunderten von Jahren
"Seit mehreren Generationen wird das Gebiet militärisch genutzt", sagte Stephan Steuer vom Verein Elbe-Röder-Dreieck MDR SACHSEN. Das reichte vom alten Truppenübungsplatz aus der Kaiserszeit über zwei Weltkriege und die Zeit als Panzerübungsplatz in der DDR. Bekanntermaßen reicht die militärische Nutzung sogar bis zu August dem Starken zurück.
Im Zweiten Weltkrieg wurde fast die gesamte Gohrischheide militärisch genutzt. In der Zeit des Nationalsozialismus wurden dort von 1936 bis zum Ende des Zweiten Weltkrieges Soldaten ausgebildet und Waffen erprobt. Nach Kriegsende beschlagnahmte die Sowjetarmee das Areal. Die "Rote Armee" ließ bis zu ihrem Abzug 1992 hier ihre Panzer üben, wie der Zeithainer Heimatforscher Olaf Kaube MDR SACHSEN sagte. Auch nach der deutschen Wiedervereinigung wurde laut Kaubes Recherchen von 1990 bis 2007 ein Teil von der Bundeswehr genutzt.
21:39 Uhr | Bauer packt beim Kampf gegen die Flammen mit an
Gemeinsam mit seinen Kollegen unterstützt Bauer Christian Nicklisch den Kampf gegen die Flammen in der Gohrischheide. Mit Hilfe seines Traktors und Wassertanks befüllen sie verschiedene Beregner, die im im Brandgebiet aufgebaut worden sind.
MDR (kav/ben/lam/kk/ali)/dpa
Weiterführende Links
- 01. Juli 2025Brände in Nordsachsen und Dresdner Heide fordern Feuerwehrleutemit Video
- 04. Mai 2024Brandschutz-Großübung in der Gohrischheide
- 15. April 2024So will die Feuerwehr Zeithain Videoschalten für die Brandbekämpfung nutzen
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