Anschlag in Magdeburg: Tatfahrzeug fuhr offenbar kurze Zeit fast Tempo 50
Bei der Aufarbeitung des Anschlags auf den Magdeburger Weihnachtsmarkt gibt es neue Erkenntnisse. Das hat die Generalstaatsanwaltschaft Naumburg am Montag auf Anfrage von MDR SACHSEN-ANHALT bestätigt.
Oberstaatsanwalt Klaus Tewes sagte, den Ermittlern liege jetzt eine Auswertung zum Tatfahrzeug vor. Einzelheiten zu den Daten nannte die Behörde nicht. Details dazu und die offizielle Anklage soll es demnach frühestens Ende August geben.
Tatfahrzeug war wohl bis zu 49 Kilometer pro Stunde schnell
Nach Recherchen von MDR SACHSEN-ANHALT und anderen Medien geht aus dem Gutachten hervor, dass der Täter Taleb A. während seiner Amokfahrt kurzzeitig mit einem Tempo zwischen 45 und 49 Kilometern pro Stunde unterwegs war. Ansonsten habe die Geschwindigkeit des BMW deutlich darunter gelegen. Taleb A. hatte das Auto zuvor angemietet.
Einem Bericht der "Magdeburger Volksstimme" zufolge hebelte der Täter die automatische Notbremsfunktion des SUV wohl durch seine Fahrweise aus. Dies sei durch starkes Beschleunigen und gezielte Lenkbewegungen möglich gewesen. Hinweise auf Manipulation oder eine Abschaltung des Systems hätten sich in dem Gutachten aber nicht ergeben. Auch ein Eingriff in die Software des Autos sei ausgeschlossen worden.
Bericht zum Anschlag: BMW war in verkehrssicherem Zustand
Die Generalstaatsanwaltschaft in Naumburg dementierte diese Darstellung nicht. Oberstaatsanwalt Tewes sagte MDR SACHSEN-ANHALT, man wolle sich nicht zu Details des Gutachtens äußern. Ein erster technischer Bericht im März hatte bereits festgestellt, dass sich das Fahrzeug in verkehrssicherem Zustand befand.
Bei dem Anschlag am 20. Dezember 2024 waren sechs Menschen getötet worden. Unter ihnen ein neunjähriger Junge. 329 Menschen wurden zum Teil schwer verletzt. Der Prozess um die Amokfahrt könnte nach Informationen des MDR im kommenden September beginnen.
MDR (Lars Frohmüller, Jörg Wunram, Felix Fahnert) | Erstmals veröffentlicht am 07.07.2025
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