Gerüchte um neue Partei: Kemmerich nach Treffen mit Ex-AfD-Chefin zum Rücktritt aufgefordert
Inhalt des Artikels:
- Überschneidungen zwischen FDP und "Team Freiheit"
- Junge Liberale fordern Rücktritt
- Kritik an wiederholten Alleingängen Kemmerichs
Der Thüringer FDP-Landesvorsitzende Thomas Kemmerich hat Spekulationen über einen möglichen Parteiaustritt zurückgewiesen. Auf Nachfrage von MDR THÜRINGEN sagte er, dass er der FDP weiter angehöre und nicht plane, sich dem "Team Freiheit" der früheren AfD-Chefin Frauke Petry anzuschließen.
Hintergrund ist ein Treffen des Verbands "Unternehmer für Freiheit" auf Schloss Ettersburg, bei dem auch Petry zu Gast war. Kemmerich ist Präsident des Unternehmerverbandes. Nach dem Treffen veröffentlichte Petry Fotos und Videos, auf denen sie gemeinsam mit Kemmerich zu sehen ist. Das hatte in der FDP und in den Medien Spekulationen ausgelöst, wonach sich Kemmerich und andere dem "Team Freiheit" von Frauke Petry anschließen könnten.
Soll "Team Freiheit" eine Partei werden?
Petry hatte vor zwei Monaten angekündigt, dass sie plane, eine neue Partei zu gründen. Vorbereitend habe sie laut "Welt" den Verein "Team Freiheit" gegründet.
Der Verein "Team Freiheit" will nach eigener Darstellung aber nicht selbst Mandate in Parlamenten und Ämter in Regierungen anstreben, sondern Kandidaten unterstützen, die die Ziele des Vereins teilen.
Frauke Petry teilte ein Video des Treffens mit Thomas Kemmerich auf einem ihrer Social-Media-Accounts:
Überschneidungen zwischen FDP und "Team Freiheit"
Laut Kemmerich gibt es in der FDP nach Wahlniederlagen in Land und Bund viel Aufbauarbeit. Inhaltlich sieht Kemmerich Überschneidungen zwischen dem "Team Freiheit" und dem Unternehmerverband, etwa bei der Forderung nach weniger Bürokratie und einem schlankeren Staat. Auch Petry teile offenbar diese Positionen, sagte er.
Junge Liberale fordern Rücktritt
Wegen eines Fotos, das Kemmerich gemeinsam mit der früheren AfD-Vorsitzenden Petry und dem ehemaligen FDP-Bundestagsabgeordneten Albert Duin zeigt, forderten die Thüriger Jungen Liberalen nun den Rücktritt des FDP-Landesvorsitzenden.
Unter der Überschrift "Drei, die noch wissen, was Freiheit bedeutet" sei der fatale Eindruck einer ideologischen Nähe zu politischen Akteuren entstanden, deren Haltung mit liberalen Grundwerten unvereinbar sei, heißt es von der Jugendorganisation.
In einer Stellungnahme betonen die JuLis ihre klare Abgrenzung gegenüber extremistischen Positionen und kritisieren vor allem Petrys Rolle beim Rechtsruck der AfD. Die FDP stehe für ein weltoffenes, pluralistisches und proeuropäisches Deutschland, so der Landesvorsitzende Lukas Seyfarth.
Kritik an wiederholten Alleingängen Kemmerichs
Zudem werfen die Jungen Liberalen Kemmerich wiederholte Alleingänge und Profilierungsversuche auf Kosten der Partei vor. Bereits im Frühjahr 2025 habe er mit der Ankündigung einer möglichen Parteigründung für Irritationen gesorgt.
Die Jugendorganisation fordert die FDP auf Landes- und Bundesebene auf, Konsequenzen zu ziehen und Kemmerich zum Rücktritt vom Landesvorsitz zu bewegen. Freiheit bedeute Verantwortung für Demokratie, Menschenrechte und eine klare Abgrenzung gegenüber Extremismus, heißt es in der Erklärung.
MDR (flog/jn)
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